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Und damit neigt sich der eine Monat dem Ende zu. Dank Grab sind wir in time am Flughafen. Unser Holzteil müssen wir aufgeben. Oh nooo …. der überaus freundliche Singapore Airlines Mitarbeiter versichert uns, dass er das so einbucht, dass es von Hand verladen wird, so dass nichts passieren kann. – das Ganze völlig kostenfrei – das ist ja der Hammer! Mit insgesamt 6 „fragile“ Aufklebern bestückt geben wir unser Paket beim Oversize Schalter ab und sind ganz erleichtert, dass wir die Schlepperei nicht mehr haben. Wie cool ist das denn?

Im ersten Flieger sitzen wir dann schon sehr überschaubar und kurzweilig bis Singapore, wo wir dann ohne Wartezeit direkt umsteigen und weiterfliegen nach Frankfurt. Als 2 von insgesamt 13 Reisenden in der Economy Class :-))). Ist quasi wie ein Privatjet. Das sag ich auch der Flugbegleiterin die das bekräftigt. Die Business Class sei ziemlich voll, weil die Leute durch Covid lieber größere Abstände haben wollen. Uns soll es recht sein. Mehr Abstand als wir in der Holzklasse hat jetzt glaube ich keiner. Jochen setzt sich in die Dreierreihe vor mir, damit wir beide einen Fensterplatz und später ausreichend Platz zum Schlafen haben. Es ist natürlich nicht wirklich wirtschaftlich für die Airline aber für uns als Passagiere ist es perfekt! Das 12köpfige Bordpersonal kümmert sich über Gebühr um uns und wir freuen uns wieder mal, dass wir mit Singapore Airlines ein so tolles Flugerlebnis haben. Und ich komme hier endlich mal zu meinen ganzen Berichten!

Jochen hat schon den zweiten Film vollendet, ich noch nicht mal angefangen zu schauen. Aber ich mag nicht mehr schreiben, wenn ich erst Mal zuhause bin. Dann ist der Urlaub zu Ende und andere Dinge überlagern die Erinnerungen sehr schnell. Allen voran unsere Kids, auf die wir uns jetzt schon seeeehr freuen. Wie gerne hätten wir sie an dem ein oder anderen Erlebnis teilhaben lassen. Aber so eine Reise zu zweit ist ehrlich gesagt auch was Schönes!

Was für eine Reise! Ich bin zwar (noch) mit den Berichten im Hintertreffen, Instagram hab ich nach ein paar Tagen eh aufgegeben, dafür halbwegs die Daheimgebliebenen über den Whatsapp Status informiert, aber was wir mitnehmen ist soviel mehr, als man anderen Menschen durch Berichte und Bilder vermitteln kann.

Thailand stand nie auf unserer Bucketlist. Bali war uns so ans Herz gewachsen. Wie haben wir uns da aber sehr getäuscht. Es ist der rigiden Einreiseverordnung Balis zu verdanken, dass wir ihnen „untreu“ geworden sind – und das war gut so.

Im direkten Vergleich ist Thailand natürlich deutlich größer, sehr viel sauberer und für Schnorchel- und Strandurlauber ergiebiger als Bali. Uns war es ja wichtig, möglichst viele Facetten dieses Landes kennenzulernen und das ist uns glaube ich auch ganz gut gelungen. Im Schnelldurchlauf nochmals die Regionen, die wir bereits haben – wenngleich ein paar Tage auch immer nur kurze Einblicke gewähren können:

6 Nächte in Phuket (davon nur zweimal am Strand, Rest in der Inselmitte)

4 Nächte auf Koh PhiPhi (mit Ausflügen auf andere Inseln)

5 Nächte in Krabi (mit den Hotsprings)

5 Nächte auf Koh Phangan (die Partyinsel, die so viel mehr zu bieten hat als nur die Fullmoonparty)

5 Nöchte in Chiang Mai

2 Nächte in Pai 

2 Nächte in Bangkok

Summa Summarum 29 Nächte

Die Kosten haben wir am Anfang mal angefangen aufzuschreiben – einfach so aus Interesse, aber irgendwann haben wir den Anschlusss verloren. Schade eigentlich. Es geht nicht drum, da die totale Kontrolle über die Ausgaben zu haben – Urlaub ist Urlaub – aber ich finde es als Erinnerung immer ganz interessant zu sehen, wo was geblieben ist.

Ein sicherlich größerer Posten unserer Reise waren die ganzen Massagen. Für 200 – 500 Baht im Schnitt (je nachdem, ob 1 oder 2 Stunden) leppert sich das, aber das war schon auf Bali ein so unverzichtbarer Bestandteil für einen gelungenen Urlaub, dass wir das wieder mal voll ausgekostet haben! Unsere Kinder auf Bali übrigens auch ;-)).

Der zweite große Posten denke ich waren Transportkosten: Sowohl die kleineren Taxi, tuktuk, Grabbeträge als auch die Fähren und Flüge und Überlandfahrten.

Der dritte Posten sind Eintritte, Ausflüge und Trinkgelder. Jeder Nationalpark kostet Geld, das wir immer sehr gerne bezahlt haben, weil wir wussten, das wir damit sicherstellen, dass auch in Zukunft so gut für das Gebiet gesorgt wird. Touranbieter wollen natürlich auch bezahlt werden. Aber mit den Touren sind wir ausnahmlos (naja, wenn man die Bootstour in Bangkok dazurechnet doch nicht ganz ausnahmslos ;-)) gut gefahren. Es macht so viel aus, ob man in Begleitung eines Kundigen die Gegend entdeckt, der einem dann noch alles Mögliche erklärt, oder ob man alleine wo durchstiefelt. Und Trinkgelder … für uns sind 100 Baht 2,70€, dort sind das an nem Straßenstand direkt mal 2 Mahlzeiten. Von daher waren wir da immer sehr großzügig. Und haben uns gefreut, wenn sich die Empfänger gefreut haben :-).

Dadurch, dass wir nur mit den beiden Rucksäcken und unseren Laptops unterwegs waren, hat sich die Frage nach Einkäufen von selbst erübrigt. Uns hat das Reisen mit dem Rucksack wirklich sehr gut gefallen, obwohl wir jetzt nicht die typischen Rucksacktouris waren. So unterschiedlich wie Camping und Glamping war wahrscheinlich unser Backpacking im Vergleich zu dem eines 20jährigen, der versucht, mit seiner sauer verdienten Kohle so viel wie möglich zu sehen von der Welt. Wir sind dankbar, dass wir immer wirklich sehr empfehlenswerte Unterkünfte hatten – von der allereinfachsten Hütte bis zum echt tollen Resortbungalow. Das ist dann der kleine Vorteil des Backpackens in etwas gesetzterem Alter ;-)).

Wir werden das wiederholen – soviel steht fest. Es gibt noch so viel zu entdecken. Myanmar, Laos, Vietnam und Kambodscha als direkte Nachbarn sind schon auf der Liste. Unsere Stuardess ist mal von Singapore aus nach Südthailand mit dem Bus gefahren und sie hat uns die Inseln von Myanmar sehr ans Herz gelegt. Glasklares Wasser, perfekt zum Schnorcheln, allerdings nicht ganz so sicher – so wie in Thailand meinte sie. Wir haben uns in Thailand nie unsicher gefühlt – das mag wohl daran gelegen haben, dass wir doch immer in Regionen waren, die auch von Touristen besucht werden. Aber auf der anderen Seite bin ich der festen Überzeugung, dass es so aus dem Wald rausschallt, wie es hineinruft. Vielleicht werde ich eines Tages eines Besseren belehrt, aber dann wäre das Pech – und noch lange kein Beweis dafür, dass man Reisen nicht antreten sollte, nur weil es eine pauschale Sicherheitswarnung für Reisende gibt.

Wir konnten jetzt einen Monat lang den Krieg in Europa ausblenden. So manches Mal hab ich mich trotzdem gefragt, ob es angebracht ist, dass wir tolle Urlaubserlebnisse posten, während andere sich Sorgen machen um die Zukunft Europas, aber ganz ehrlich: Krieg gibt es schon die ganzen Jahre überall auf der Welt. Jetzt ist er in Europa angekommen – und wir wandern langsam von der Zuschauertribüne in Richtung Bühne. Das ist neu. Deswegen ist es m.E. umso wichtiger, dass gerade junge Menschen viel viel reisen. Nichts stärkt die Völkerverständigung, die Offenheit und die Akzeptanz für das andere so sehr wie das Eintauchen in die Fremde – und das am besten mit allen Sinnen! 

Danke an alle, die diesen Blog so eifrig mitgelesen haben. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sich da über 200 Leute auf den Blog verirren … die Webseite ist weder optimiert noch besonders toll aufgemacht. Am Ende dient es ja unserer eigenen Erinnerung. Ich hab manchmal Angst, dass ich vergesse. Wer schreibt der bleibt. Oder um es mit den sehr schönen Worten von meiner lieben Freundin Heide zu sagen: „Man muss früh anfangen, Erinnerungen zu schaffen, damit man im Alter darin spazierengehen kann“. Wundervoll, oder? Darum auch so detailgetreu an manchen Stellen – damit ich die Erinnerungen wieder hervorholen kann :-))). Adieu bis zur nächsten Reise …