Heute war es endlich soweit: Die große Schnorcheltour mit professionellem Guide an zwei von insgesamt 10 Tauch- und Schnorchelspots rund um die kleine Insel Menjangan. Frühstück im Eiltempo – durch die üppige Reistafel von gestern Abend war das auch eher „Essen auf Vorrat“ als „Essen aus Hunger“ …
Da außer uns nur noch eine Taucherin mit ihrem separaten Guide mit von der Partie war, hatten wir drei unseren Schnorchelguide Komang ganz für uns. Die Anfahrt war ca. eine halbe Stunde direkt von unserem Hotelstrand aus mit dem Boot. Immer an einer malerischen Berg- und Strandkulisse entlang, vorbei an einer Fischfarm mitten im Meer. Menjangan selbst begrüßte uns mit einem wunderschönen hinduistischen Kloster, an dem wir vorbeifuhren auf dem Weg zum ersten Spot. Auf Menjangan leben nur 16 Mönche, die Insel gehört zum Bali Barat Nationalpark, der zwar zu Bali gehört, aber von Java aus administriert wird.
Schon beim Ankern waren wir begeistert vom glasklaren Wasser! Obwohl wir recht weit draußen ankerten, war das Korallenriff zwischen 6 Meter und einem halben Meter tief. Es gibt ganz klare Verhaltensregeln: Nichts anfassen oder auflesen – auch keine Berührungen der Korallen mit den Flossen!
Wer sich eine bunte Unterwasserwelt a la Nemo vorstellt, wird allerdings herb enttäuscht: Dank El Nino hatte das Gewässer vor zwei Jahren zum Teil mehr als 30 Grad, was dazu führte, dass die Korallen abstarben und jetzt nur noch als riesige weiße Landschaft den Meeresboden bedecken. Zum Teil sieht man wieder erste Korallen von einer schnelleren Sorte nachwachsen, aber ich vermute, bis sich das Riff wieder vollständig erholt hätte, haben sicherlich schon weitere El Ninos ihr Zeichen hinterlassen – echt traurig… Lehrstunde zum Anfassen (bzw. nicht anfassen) in Sachen Klimawandel.
Mal ein paar Grüße
Dennoch war es eine tolle Tour! Haben zwar leider keine der erhofften Schildkröten erblickt, dafür aber unzählige Fische… und die kommen ganz bunt daher – wie um die Ausgeblichenheit des Bodens auszugleichen. Haben auch wieder unzählige von den Triggerfischen entdeckt, vor denen wir uns im Januar noch echt gefürchtet haben. Seine Zähne setzt dieser Fisch in der Regel aber nur zum Korallenfressen ein – außer man kommt seinem Gelege zu nahe….
Wir haben mit der GoPro einiges an Filmmaterial zusammen bekommen, was ich aber ja (noch) nicht einbinden kann, daher aktuell einfach mal nur Fotos.
Nach ca. 1 Stunde Schnorcheln ging es zurück aufs Boot, wo wir an den nächsten Schnorchelspot fuhren, dann aber erst Mal Mittagessen bekamen. Irgendwie waren wir alle viel interessierter an der Unterwasserwelt als an Nasi und Mie Goreng, weswegen wir direkt nach dem Essen ohne Guide in Bootnähe losgeschnorchelt sind. Wir haben festgestellt, dass Guide echt ein chilliger Job ist: Halbe Stunde rausfahren, im Wasser rumschwimmem, auf dem Boot abhängen – sind ja immer zu mehreren unterwegs und dann wieder zurückfahren und das Equipment versorgen – steckt sicherlich noch mehr dahinter, aber erstmal machte es einen sehr entspannten Eindruck… lach.
Komang folgte uns dann so ca. ne halbe Stunde später und war wieder rund eine Stunde am Zeigen und Erklären. Als Freediver kann er zwei Minuten lang ohne Luftholen tauchen und kommt bis maximal 18 Meter tief – der Wahnsinn!! Er ist dann immer mal wieder abgetaucht und hat z.B. Clownfische (Nemos) aus Anemonen gelockt, um sie uns zu zeigen. Oder hat sich zur Abwechslung mal auf den Meeresboden gelegt und wie beim Rauchen Kringel ins Wasser gepustet, die dann wie Seifenblasen an die Oberfläche stiegen. Auch zu den Fischen konnte er uns immer alle Namen und ein paar Details dazu sagen.
In einer größeren Felsspalte bot uns Komang dann an, dass wir auch mal zu der einen Anemone runtertauchen können, um die Clownfische aus nächster Nähe zu sehen, aber das sieht immer viel leichter aus, als es ist. Robin auf dem Weg nach unten… von oben finde ich sieht das schon recht gruselig aus…
… als dann aber Komang von unten gefilmt hat, war das schon wieder viel unkritischer… die Hand auf dem Bild gehört übrigens Robin.
Also ich hab es nicht geschafft, gerade runterzutauchen – mich hat es wie eine Boje immer nach oben gezogen – wie bei ner guten Hühnersuppe: Die Fettaugen schwimmen immer obenauf…
So gegen 13:30 Uhr ging es wieder Richtung Hotel und während wir im angenehmen Fahrtwind über die immer größer werdenden Wellen geheizt sind, haben unsere Rückseiten sehr unbemerkt eine tiefrote Färbung angenommen:
Ausgesprochen schmerzhaft im Moment… haben schon eine ganze Tube Aloe Vera Gel verbraucht bis heute Abend und mit frischer Aloe Vera zusätzlich nachgeholfen, die ich vom Warungbesitzer, bei dem wir heute zu Abend gegessen haben, bekommen hatte. Morgen wird also eher ein Schattentag – zumindest für den Rücken! Und das, wo ich gestern noch so getönt hatte, wie sonnenbrandfrei wir sind ….
Jetzt bin ich erst Mal zu müde, um von der GoPro Bilder für den Blog zu extrahieren, aber morgen mache ich das – selamat malam.
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