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Heute morgen nehme ich mit dem IPhone unsere Yogasession auf, da Shibu morgen, am Sonntag und am Montag nicht da sein wird. Und da sich keiner von uns zutraut, eine komplette Session für alle abzuhalten und es langweilig ist, wenn jeder nur in seinem Zimmer ein paar Atemübungen macht, war das mein Vorschlag gewesen. Das Verteilen des Videos gestaltet sich dann doch etwas schwieriger – zumindest für die, die kein AirDrop haben…

Die Waage zeigt heute morgen 500gr. mehr an als gestern – muss mich ja vorne im Behandlungszentrum täglich nach dem Yoga wiegen – und ich weiß schon warum. Mein Körper lässt schon den 3. Tag nix mehr raus – klar: Nach den Fruchttagen hat er Angst, dass wieder mal ne Fastenkur ansteht und bunkert jetzt. Denke, ich muss da aber heute was sagen bei der Visite. Ist ja nicht der Sinn der Entgiftung, wenn die ganze Grütze dann drinbleibt ;-). Wobei das Ghee selbst ja erst Mal dazu dient, die Giftstoffe im Körper zu lösen. Erst nach den – wahrscheinlich 6 – Gheetagen gibt es einen richtigen Abführtag. Aman hatte das Vergnügen heute morgen und meinte, es schmecke so fürchterlich, was er da zu sich nehmen musste. Ich hab ja noch ein paar Tage Zeit bis dahin :-))).

Heute gelingt es mir tatsächlich mal, den Pfau, der hier immer vor meinem Zimmer rumspaziert zu filmen. Ein wunderschönes Tier – und ungefähr so häufig hier anzutreffen wie in Bad Schönborn die Störche. Unglaublich – auf den ganzen Flachdächern sitzen die Tiere. Ganz toll! Machen allerdings einen Heidenradau – die ersten beiden Tage wusste ich garnicht, woher dieses Geräusch kommt ;-).

Der Pfau ist das Nationaltier Indiens – wusste ich garnicht. Und es gibt sogar weiße, die sind aber wohl sehr selten. Aman zeigt mir welche auf Google – unglaublich. Wobei mir die farbigen fast besser gefallen. Die weißen haben ein bisschen etwas von einem Schwan. Sehen aber schon sehr königlich aus – wie eine Braut im Festkleid.

Um 11 Uhr kommt mein Frühstück – heute mit einem Schüsselchen Curry weniger – vielleicht liegt es an den + 500 gr. auf der Waage ;-)? Ich bin aber trotzdem wieder pappsatt danach. Mittagessen dann um 13 Uhr wieder in der Yogahalle – das kann ich nicht filmen, weil da wieder andere dabei sind und hier ja Kameraverbot herrscht wegen Privatsphäre.

Porridge (Reissuppe), Gemüse, Pappadam und Kokos-Ingwer-Raspel

Der Nachmittag gestaltet sich wie immer: Lunch im Yogaraum, Ruhe, Anwendung und dann geht es wieder raus zur Spazierrunde. Dieses Mal fängt es an zu schütten, kaum dass wir ein paar Meter gelaufen sind. Da ich ja noch auf Gheetag bin, darf kein Regen auf meinen Kopf kommen (und keine Sonne). Also heißt es unterstellen und warten. Ein Einheimsicher gesellt sich stumm zu uns, während ein paar Jungs ungeachtet des Regens auf der Straße kicken.

Der restliche Abend ist recht ruhig. Das Abendessen ist mega-oberlecker! ich bekomme etwas, was wie Coucscous aussieht und ein Pappadam dazu. Ich liebe beides ja sowieso. Jetzt kommt aber die Neuigkeit. Prasana erklärt mir, ich soll das Pappadam (der, die, das Pappadam?) über dem Couscous zerkrümeln und dann zusammen essen. DAS war ein absolutes Gedicht. Da darf sich meine Family schon drauf freuen – das wird es häufiger geben :-). Ein Gemüsesüppchen als Vorspeise, damit das Ganze dann auch warm ist. Saulecker!

Weil ich mich mit Prasana nur schwer verständigen kann, suche ich mir im Internet einen Übersetzer von deutsch auf Malayalam (das ist die hier vorherrschende Sprache) aus und schreibe in meinem schönsten Mayalayam „Danke für das leckere Essen, Prasana“ – dazu male ich ihr ein Blümchen drunter. Vorsichtshalber frage ich bei meiner Nachbarin Shiba nach, ob sie das lesen kann – das ist eine so andere Schrift, da kann ja schnell mal was schiefgehen – auch von der Übersetzung her. Aber alles ist fein und so platziere ich das Kärtchen auf meinem Tablett, das wir nach dem Essen draußen vor dem Zimmer immer abstellen. Mal schauen, ob sie es sieht ;-)).