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Same procedere as every day: Aufstehen, Yoga und danach heute das erste Mal Ghee. Ist garnicht so schlimm. Ein kleiner Becher voll und dann zweimal mit heißem Wasser nachgespült – alles unter Aufsicht von Jayasree, die aufpasst, das auch nix zurückbleibt im Becher :-). Jetzt darf ich für 3 Stunden erst Mal aufs Zimmer – keine Sonne, kein Wind, kein Frühstück, Ruhe. Es gibt klare Regeln für die Gheetagen – an diesem bekommt man morgens nix zu essen und erst um 11 Uhr dann ein Porridgefrühstück. Hört sich gut an.

Wie gesagt: Klare Regeln für die Ghee-Tage ;-)…

Ich bin dann aber doch sehr angenehm überrascht. So hatte ich mir das Porridgefrühstück nicht vorgestellt. Das Porridge selbst ist eher eine ganz dünne Reissuppe als das Porridge, wie wir es kennen. Schmeckt aber gut. Und die Sachen drumrum sind sensationell :-). Sogar eine kleine Scheibe Pappadam ist dabei – freu.

Das Mittagessen danach ist natürlich sehr nah dran am Frühstück, aber es ist das erste Mal, dass ich beim gemeinsamen Lunch im Yogaraum dabei sein kann. Haben sie gestern ja erstmalig eingeführt, da hatte ich aber Anwendung. An den Gheetagen gibt es aber nur eine Anwendung, so dass ich heute daran teilnehmen kann. Ist total toll! Marta sorgt natürlich dafür, dass alle an einem großen Tisch zusammensitzen können. Eigentlich wäre kein Platz mehr gewesen, aber ihr großes italienisches Familienherz hätte nicht zugelassen, dass welche an einem zweiten Tisch sitzen :-)). Und ich stelle fest, dass mir – auch zuhause – diese großen gemeinsamen Essen schon sehr fehlen. Ich bin einfach kein Alleine-Esser. Das war richtig toll und hat sehr zum Zusammenwachsen der Gruppe beigetragen. Selbst die 3 Französinnen, die ich bislang für sehr reserviert gehalten hatte, sind aufgetaut und waren dann sehr nett und gesprächig.

Mir fällt irgendwann noch ein, dass ich eigentlich am ersten Tag hätte mal Bilder in Unterwäsche machen sollen, damit ich einen Vorher-Nachher-Vergleich habe. Nun gut, hole ich halt heute nach. Die Bilder stell ich jetzt hier aber nicht ein ;-)…

Am Nachmittag habe ich wieder meine Kopf-und Ganzkörper-Ölmassage und danach zeigt uns Marta, die in ihren mittlerweile 2,5 Monaten hier schon so ziemlich alles, alle und jeden kennt einen Weg durch den Wald, den ich nächstes Mal aber definitiv mit FlipFlops gehe (weil stellenweise matschig). Draußen ist es total schön, die Leute sind sehr nett und es hat so gar nichts von dem Indien, wie es mir immer erzählt wurde (dreckig, verarmt etc.). Ich frage Aman danach und er meint, die Slums und die große Armut gäbe es hauptsächlich in den Randbereichen der großen Städte. Vielleicht hat sich hier einfach auch viel getan in den letzten Jahren. Unser Viertel hier ist aber glaube ich eh eher ein „besseres“ Viertel – gibt nur kleine Einfamilienhäuschen – die meisten davon sehr hübsch. Neben Kokospalmen und Bananen auch hier wie in Thailand schon: Kautschukbäume.

Von Marta erfahren wir dann auch, dass im Erdgeschoss unseres Gebäudes die ganzen jungen Therapeutinnen leben – das war mir nicht klar. Dachte, die gehen abends heim und kommen morgens wieder. Selbst die junge Ärztin Dr. Gopika hat hier ein Zimmer genau wie meins. Möchte mal wissen, wie das wird, wenn sie dann verheiratet ist…

In der Einfahrt zum Ayurmana steht schon die ganze Zeit unverändert ein Oldtimer und ich erfahre, dass er das Auto des Klinikgründers war, das zu seinen Ehren als Erinnerung da stehenbleibt. Weil es mir so gut gefällt und wir heute außerdem farblich besonders gut matchen, macht Marta mal direkt ein Bild von mir und der Karre ;-)…

Die Marke heißt HM – was auch immer das heißen soll. Die Felgen sind auf jeden Fall von Mercedes ;-)…

Der Abend ist ruhig, das Abendessen um 19 Uhr erscheint mir erst Mal reichlich spartanisch, entpuppt sich dann aber doch als völlig ausreichend und sättigend – und wie immer sehr lecker.

Eine leichte Gemüsesuppe und dazu dann die dunklen Pfannkuchen und ein Kokos-Chilli-Kräuter Curry – mjam …

Ich bin hier dauermüde – die Ärztin meinte, das sei normal durch die Entgiftung – also geh ich wie auch jeden Tag früh ins Bett.