Heute ging es zum Laxman Jhula, einer Hängebrücke gaaaanz am anderen Ende von Rishikesh. Dort sollte sich auch der Tempel befinden, den ich unbedingt anschauen wollte. 13 Stockwerke hoch, die Bilder sehen toll aus im Internet. Wir lassen uns dothin fahren und stellen dann fest, dass die Brücke unter Konstruktion und damit garnicht begehbar ist.





Wir gönnen uns heute mal ein richtig tolles Essen in einem besonders hippen Restaurant / Cafe, das sehr offensichtlich als Zielgruppe digitale Nomaden hat. Die Preise sind alles andere als indisch, aber okay: Einmal dürfen wir uns das schon gönnen. Von hier aus haben wir außerdem eine tolle Aussicht auf die Brücke und den Tempel. Nach einem herrlichen Salat gönne ich mir noch die Kalorienbombe par excellence – und könnte danach einfach nur brechen, so schlecht ist mir vor lauter Überzuckerung – hahaha. Viji hält sich ganz tapfer – kein Bissen probiert sie von mir. Bin sehr stolz auf sie.



Danach laufen wir in Richtung Ram Jhula und treffen bei einem Päuschen eider nächsten Brücke und von dort aus zum Triveni Ghat, einer besonders heiligen Stelle, an der die drei Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswati sich treffen. Es heißt, wer hier seinen Fuß ins Wasser dippt, dem seien alle Sünden vergeben. Ich glaube ja nicht an diese Art von Ablasshandel, von daher beobachte ich nur, dippe aber nix – hihihi.



Abends sind wir echt erledigt, sind über 20T Schritte gelaufen und es war durchaus heiß. Als wir endlich zuhause sind geht die nervige Diskussion und Suche nach der nächsten Location los. Morgen ist ja Abfahrtstag und wir haben noch nicht zufriedenstellend entschieden, wo wir hingehen. Viji möchte nach Dehradun, ich hasse Städte. Mussoori hatte Aman vorgeschlagen, aber aktuell ist nicht klar, ob wir da hinkönnen, weil es durch die starken Regenfälle zu Erdrutschen in der Region kommt. Mussoorie ist eines der Bergdörfer in den Ausläufern des Himalaya und wäre aber sowieso über Dehradun erreichbar. Ich bin irgendwie frustriert. Wir sitzen über eine Stunde und suchen Hostelzimmer, Hotelzimmer und wissen nicht so genau, wo in Dehradun wir unterkommen sollen. Ich ziehe Hostels insofern vor, als dass wir da die Ansprache mit anderen Backpackern haben, die uns vielleicht auf Ideen bringen. Viji ist auch angesäuert und wirft mir vor, dass wir meinetwegen den ganzen Trip umgeplant hätten, weil ich nach Delhi gleich nach Agra wollte. Finde das sehr ungerecht, weil es mir ja egal war, wann wir wo hingehen, Hauptsache irgendwann halt auch nach Agra. Sie hätte auf so vieles verzichtet jetzt und sie möchte nach Dehradun. Es fühlt sich ein bisschen wie emotionale Erpressung an – ich hatte das Gefühl schon mal, als es um diese blöde Tour in Lucknow ging, wo sie uns in die Chickanfabrik geschleppt haben. Da fiel auch schon so ein Kommentar. Am Ende des Abends gehen wir irgendwie beide frustriert ins Bett. Das erste Mal hab ich das Gefühl, dass mir dieses Abenteuer zu lang wird und ich vermisse Jochen – unsere Reisen sind immer sehr konfliktfrei, weil wir ein durch und durch eingespieltes Team sind. Viji und ich kollidieren immer mal wieder, aber wir meistern es dann am Ende auch immer sehr gut. Wir wachsen beide an unseren Reibereien, aber es ist halt auch anstrengend für uns – die Hitze kühlt die Gemüter ja auch nicht gerade ab. Ist ja klar: Jeder hat eigene Vorstellungen und die müssen wir gemeinsam unter einen Hut bringen. Zur Debatte steht immer noch Nepal, wobei wir da von Dehradun aus hinfliegen können. Nur der Rückflug ist wohl eine kostspielige Sache – zumindest wenn wir nach Dharamsala fliegen (wo der Dalai Lama seinen Sitz hat). Will das morgen mal in Ruhe checken. Wir sind soooo nah dran an der nepalesischen Grenze, eigentlich wäre es echt schade, wenn wir dieses Abenteuer nicht mitnehmen. Mal schauen.
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