Noch nirgendwo hat Jochen so gut geschlafen wie hier. Ich vermute ja, dass es auch an dem Moskitonetz liegt. Das hat rein psychologisch schon eine beschützende Wirkung – außerdem liegt er an der Wand. Also beschütze ich auch noch :-))). Ich hab ja sooo viele Veränderungsideen für zuhause … Jochen weiß noch garnix von seinem Glück. Ja gut: Erst mal haben wir ja die Gartenbaustelle, die wir angehen müssen: Die Saune muss vom Nebenraum in den Garten, der Teich verliert irgendwo Wasser sagen die Kids (müssen checken, ob das über eine Undichtigkeit oder über Kapillarwirkung aufgrund von Planzenwuchs ist) und den Pool wollten wir ja auch nochmal behandeln. Darum halte ich mich sehr vornehm mit meinen Ideen zurück ;-)).
Das Frühstück ist fantastisch: Es gibt ganz viel Selbstgemachtes und wie sie hier die Eierspeisen präsentieren, ist einfach ein Traum – bin froh, dass wir uns für diese Hütten entschieden haben. Uns kommt sehr zugute, dass Pai relativ leer ist. Das war gestern bei der Walking Street schon so – die Verkäufer hocken ja immer irgendwo hinter ihren Ständen, z.T. auch auf der anderen Straßenseite, so dass es hier zu keinen Kontakten kommt und das Frühstück holt man sich am Buffet und kann sich dann sehr großzügig über dem Gelände verteilen. Nur die Eierspeisen werden an den Tisch gebracht, aber das ist eine Sache von 10 Sekunden – sollte also auch relativ safe sein.





Satt für den Tag schwingen wir uns dann wieder auf den Roller und fahren die starke Stunde bis zur Nam Lod Höhle. Also eigentlich sind es drei Höhlen / Caves, die je nach Witterung auch alle drei zu besichtigen sind. Wir haben Glück und kaufen uns das „große“ Ticket für alle 3 Höhlen. In die Caves kommt man aber nur mit einem Guide. Als hätte sie geahnt, dass was im Busch ist, stiefelt die uns zugewiesene Führerin völlig ungerührt und ungesprächig 3 Meter vor uns voraus. Wenn was kommt von ihr, dann sind es einsilbige Befehle oder Hinweise, wie „Toilet“, „Mind your head“, „Buddha“… Ein Teil ist bestimmt der Sprachbarriere geschuldet, aber in Summe würde ich sagen: Die gute Frau hatte eigentlich keinen Bock und uns dementsprechend schnell durch die Höhlen gejagd. Echt schade – wir hätten gerne die Zeit gehabt, dass sich die Augen etwas besser an die Dunkelkeit gewöhnen und wir dann in Ruhe die dunkle Schönheit bewundern können. So mussten wir ständig auf unsere Füße schauen, weil die Höhlen stockfinster sind. Die Guides haben jeweils eine Gaslaterne dabei und daher ist es absolut wichtig, den Guide nicht zu verlieren – da will man nicht alleine im Dunkeln sein in der Höhle! Uns ging es durchs Fotografieren ein paar Mal so, dass sie schon deutlich weiter war und wir dann mithilfe unserer Handy-Taschenlampen den Anschluss wieder ausleuchten mussten. Jetzt aber mal zu den Höhlen selbst:
Schon der Eingang ist sehr spektakulär, weil sich dort hunderttausende von Vögeln befinden, die unablässig herumschwirren. Wir dachten ja zuerst, dass es sich um Fledermäuse handelt, aber ein „Bird“ unserer Führerin belehrt uns eines Besseren – und die SlowMo Aufnahme von Jochen ebenfalls. In die Höhlen würden teilweise Holzstege und Treppen durch einen der umliegenden Tribes eingebaut. Dieser Tribe stellt auch die Guides für die Höhlenerkundung – das ist eine schöne Sache finden wir – wenn der Guide nicht grad so maulfaul ist wie unserer :-))). Ich würde jedem, der sich dafür interessiert, empfehlen, in Google mal „Nam Lod Cave“ einzugeben und dann oben auf „Bilder“ zu gehen. Da gibt es deutlich bessere Bilder von professionellen Fotografen, die die Schönheit der Höhlen viel ausdrucksstärker einfangen konnten als wir. Trotzdem hier mal ein paar davon – es gibt Dinge, die muss man einfach mit eigenen Augen gesehen und vor allem auch gehört und gerochen haben ;-)).



















Ich hatte gelesen, dass man 2-3 Stunden für die Nam Lod Caves einplanen soll – je nachdem, wie viele man besichtigen kann. Wir sind nach einer Stunde wieder draußen …
Wir machen auf der Rückfahrt noch einen Abstecher bei Daa, der Besitzerin des Jungle Guesthouses, die uns Gerd so wärmstens empfohlen hatte. Wir müssen eh was essen, also kehren wir bei ihr ein – nachdem wir sie endlich dank Videotelefonie mit Gerd und persönlicher Navigation gefunden hatten :-)). Daa ist super herzlich und bewirtet uns hervorragend. Da wir ja schon vorab angekündigt wurden, freut sie sich sehr, dass wir es auch geschafft haben zu ihr. Sie ist gerade am Saftmachen und so dürfen wir direkt von ihrer neuesten Kreation kosten – bissl süß, aber lecker!
Da Gerd ja aktuell im Krankenhaus liegt und dadurch viel Zeit hat, mit uns virtuell mitzureisen, rufen wir ihn per WhatsApp Videocall an und machen ihm damit eine Riesenfreude, weil er dadurch Daa wieder sehen kann :-))). Schön hat sie es hier. Ganz ruhig und idyllisch.




Erfrischung bei Daa im Jungle Guesthouse
Für die Rückfahrt folgen wir für einen kurzen Zwischenstopp einem weiteren Tipp von Gerd und halten an einem kleinen Flüsschen. Eigentlich ist der Weg dahin gerade abgesperrt, da die Knoblauchernte auf Lkws verladen wird, aber die Arbeiter lassen und durchschlüpfen. Sind echt alle immer so nett hier! Wir kühlen unsere Füße ein wenig und düsen dann weiter in Richtung Heimat – Pai also für heute noch ;-).





Wir freuen uns riesig auf eine Dusche – das ist eigentlich der Dauerwunsch in Thailand: Meer, See, HotSpring, Dusche – Hauptsache nass, so dass man sich erfrischt fühlt danach. Ja, das geht auch nach den HotSprings ;-). Was ich beim Rollerfahren nicht bemerkt habe, dafür aber nach dem Ankommen: Mich jucken meine Beine und ich stelle fest, dass meine ganzen Unterschenkel übersät sind von Stichen. Mal schnell in Richtung Pool gelugt: Ist komplett leer – also nix wie rein und mal ne Dauerkühlung verpassen. Schon seltsam – vom Stechen selbst hab ich garnix mitbekommen. Naja, vergeht auch wieder.



Abends möchten wir gerne zum Sonnenuntergang an einem besonderen Ort sein: Zur Auswahl stehen der weiße Buddha oder der Pai Canyon – wir entscheiden uns für Zweiteres, haben aber irgendwie nicht bedacht, dass zwischen uns und der untergehenden Sonne noch die Berge liegen. Also kommen wir zu spät an. Macht aber nix: Das Licht kurz nach Sonnenuntergang ist ja ganz herrlich und wir sind erstaunt, wieviele doch hier sind. Also es ist jetzt nicht rappelvoll, aber da uns schon einige entgegenkommen bei unserer Ankunft gehen wir davon aus, dass es zum eigentlichen Sonnenuntergang doch deutlich bevölkerter war. Der Sonnenuntergang am Pai Canyon ist ein beliebter Tourbestandteil haben wir gesehen. Ich muss gestehen, dass ich mich nicht getraut hab, da rumzulaufen. Hatte gelesen, dass man am Canyon auch spazieren kann, aber das sind ja z.T. so schmale Grate, über die man da läuft, dass ich es mir verkneifen kann und mich stattdessen lieber auf die Farben konzentriere.










Da wir am Abend vorher so tolle Gerichte auf dem Abendmarkt gesehen haben, die man unmöglich an einem Tag alle durchprobieren kann, ist klar wo wir unser Abendessen herbekommen werden – einfach herrlich! Wir entdecken einen farbenfrohen Sushistand und decken uns damit dann auch ein. Garniert mit Cocktails wird das Ganze dann noch bunter 🙂

Morgen geht es schon wieder zurück nach Chiang Mai, aber wir haben unser Herz schon an Pai verloren. So ein süßes kleines Nest. Klar: Wir sehen jetzt nur den allerobersten Anstrich und es ist sicherlich nicht immer alles Zuckerschlecken hier, aber da wir an den anderen Orten ja auch nur max. 6 Tage waren, ist es zumindest halbwegs vergleichbar. Das Leben zieht gemächlich seine Bahnen hier und es scheint so, als kenne man sich. Ob die europäisch wirkenden Menschen hier nur Kurzzeit-Urlauber wie wir, digitale Nomaden oder Aussteiger sind, können wir nicht sagen. Aber die Mischung ist sehr angenehm – und die Leute natürlich wie bislang immer und überall einfach zauberhaft. Wir beschließen, dass wir dem Norden eindeutig mehr Zeit widmen müssen beim nächsten Mal. Das Rollerfahren hier macht ebenfalls totalen Spaß: Solange man sich darüber im Klaren ist, dass es oftmals nur mit 40 km/h oder weniger unterwegs sein kann ;-))). Für ich also genau die richtige Reisegeschwindigkeit. Heute hätte es uns übrigens fast gelegt mit dem Roller …. als wir den Scheitelpunkt einer sehr engen Haarnadelkurve beim Runterfahren gerade überschritten hatten, sehe ich noch einen Fleck am Boden. Jochen ist mit den Augen schon – wie es sich gehört – weit voraus. Und da rutscht die Maschine auch schon. Das Vorderrad steht und wir schlittern einen Moment bevor Jochen den Roller souverän abfangen kann. Gut ist, wer regelmäßig beim Sicherheitstraining ist und das dort übt! Wir vermuten, dass es die Kombi aus dem „Öl“?-Fleck und dem nagelneuen Vorderreifen war, aber am Ende wissen wir es nicht. Glück gehabt! Da die Roller in Thailand in der Regel nicht versichert sind, bezahlt man den Schaden immer selbst – abgesehen davon, dass ich auf ein „Thailand Tattoo“ echt keinen Bock gehabt hätte. Selbst bei 20 km/h möchte ich nicht mit FlipFlops und kurzem Kleidchen über den kochendheißen Asphalt bzw. Betonboden schrappen. Aua …
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