Ich hab ja sowas von schlecht geschlafen heute Nacht. Jochen hat mir gestern Abend noch ein Augenzeugenvideo vom Tsunami gezeigt, weil ihm das ulkigerweise bei YouTube angezeigt wurde und nachdem mir die für heute geplante Monster-Rollertour von 150km eh im Magen lag, bin ich um 3 Uhr aufgewacht (wegen der Rollertour) und hab dann selbst noch Videos vom Tsunami angeschaut, bis mir die Augen dann um 4 Uhr wieder zugefallen sind. Jochen ist morgens fit wie ein Turnschuh und freut sich schon auf die lange Fahrt zu den Krabi Hotsprings und zum Emerald Pool . Geplant war ja, dass wir am Vortag dorthin umziehen und dann für 2 Nächte vor Ort sind. Aber sowohl der Rat unserer zwei deutschen Auswanderinnen vom Foodfestival als auch die Suche nach einer Verbindung von dieser Region nach Surat Thani lassen für uns nur den Schluss zu, dass wir das Hotel canceln und lieber von hier aus einen Tagesausflug zu den beiden Naturschauspielen machen.
Ich kann mich aber noch gut an die Fahrt zum Cllear Water Canal und anschließend zum Tiger Cave plus Rückfahrt erinnern und die Aussicht, mehr als doppelt so lange auf dem Roller zu hocken verhagelt mir doch schon tüchtig die Laune. Insbesondere als man hier auf dem Roller echt nicht schneller als 40 km/h im Schnitt unterwegs ist … Und dann 150km … Muskelkater hab ich auch noch …
Zum Leidwesen Jochens bestellen wir deshalb doch lieber ein Taxi, was sich dann aber auch als die viel bessere Variante erwies: Unser Fahrer Alec ist ein total Netter, der uns noch ein bisschen was erzählt und uns gemütlich im klimatisierten Auto zuerst zu den Hotsprings fährt. Wir stellen fest: Es ist total cool, in den badewannenheißen natürlichen Pools zu sitzen … aber nicht länger als ne halbe Stunde. Die Anlage ist nett, aber ein paar der Becken sind gerade in Renovierung, so dass es effektiv ein angelegtes sowie die natürlichen Kaskaden sind, in die wir reinkönnen. Gott sei Dank haben wir das Hotel gecancelled. Sonst ist hier nämlich nichts …. also wirklich überhaupt GARNICHTS!










Wir genießen das schöne Wasser und den Rundweg, bevor es dann mit Alec weiter in Richtung Emerald Pool geht. Dieser ist ein See, der dank einer bestimmten Algenart herrlich blau leuchtet. Außerdem dort auf dem Gelände: Der Glass Pool (glasklar, wie der Name schon sagt, allerdings nur zum Anschauen) und der Blue Pool (wer den Blautopf in Blaubeuren kennt, findet hier den kleinen Bruder dazu). Das Ganze wunderbar eingebettet in einen Rundweg durch den Dschungel – also wirklich wild alles rechts und links, sehr dämpfig, da superheiß und feucht, aber sowas von schön! Wer in der Nähe ist, sollte sich diesen Ausflug auf keinen Fall entgehen lassen. Bezüglich Blaupool noch eine Anmerkung: Zwischen Mai und Dezember ist der nicht zugänglich, da er im Brutgebiet einer bestimmten Vogelart liegt, die hier besonders geschützt wird.
Der Ranger am Eingang empfiehlt uns, zunächst am Emerald Pool vorbeizugehen und erst die anderen beiden Seen zu bestaunen, bevor wir uns dann abkühlen. Sehr weise.












Auch hier ist erfreulicherweise sehr wenig los. Auf dem Rückweg und in voller Vorfreude auf das erfrischende Bad im Emerald Pool sehe ich dann Gott sei Dank noch rechtzeitig direkt neben unserem Weg dieses nette Tierchen:



Nach diesem Sensations“fund“ wird es nun endlich Zeit für ein Bad in dem mehr als herrlichen Emerald Pool:






Nach ca. einer Stunde geht es wieder Richtung Ausgang und wir entdecken noch allerhand außergewöhnliche Pflanzen und Tiere (riesige Schmetterlinge z.B.), bevor wir dann den Heimweg antreten. Alec zeigt uns noch seine Chillifarm, die er seit Corona betreibt, weil seine anderen Jobs weggefallen sind. WIr denken an unser Permakulturprojekt zurück und haben eine ungefähre Ahnung davon was er meint, als er sagt, dass das sehr harte Arbeit ist. Das ist quasi Ackerboden, den er da für über 4000 Chilli und noch ein paar hundert Auberginenpflanzen urbar gemacht hat. Uff …



Was uns ganz arg auffällt an diesem Tag: Es gibt quasi nur noch zwei Arten von Bäumen, wenn man ins Hinterland fährt: Palmen und Gummibäume (Kautschukbäume) – die Monokultur hat also auch hier Einzug gehalten. Traurig … aber für die Menschen hier eine willkommene Möglichkeit, Geld außerhalb vom Tourismus zu machen. Dass die fehlende Diversität in der Natur irgendwann zu viel größeren Problemen führen wird – die Abhängigkeit von der Abnahme von nur 2 verschiedenen Pflanzen mal außen vorgelassen – ist hier wohl kaum einem bewusst. Ich erzähle Alec, dass es in Deutschland schon ein großes Bewusstsein in Bezug auf Palmöl gibt und dass die Verbraucher das eher vermeiden, weil es den Einheimischen langfristig die Lebensgrundlage entzieht. Aber erklär das mal jemandem, dem Corona sämtliche anderen Jobs weggezogen hat. Alec hat ja mit Chilli und Aubergine mal was anderes, aber ich denke, das Palmölgeschäft ist rentabel. Eine Palme braucht 3-4 Jahre, bis sie erstmalig Früchte trägt. Die Früchte sind am besten ab dem 10. Jahr und dann kann die Palme beerntet werden, bis sie 30 Jahre als ist. Danach wird sie vernichtet und Platz für neue geschaffen.
Ich bin wirklch froh, dass wir die Taxivariante gewählt haben, denn sonst hätten wir all die interessanten Dinge ganricht erfahren. Auch die Kautschukbäume wären uns nicht aufgefallen. Als wir wieder zuhause sind, sind wir hundemüde (wahrscheinlich von dem Wasser), beenden den Abend aber mit unserem gewohnten Programm: Essen gehen und danach massieren lassen: Heute mal als reine Fußmassage – auch sooo was Tolles. Ich bin ja eigentlich mega berührungs- und vor allem druckempfindlich, aber mittlerweile hab ich mich schon echt gut dran gewöhnt :-))).

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