Die Nacht war echt kacke …. sowohl für Jochen als auch für mich. Das erste Mal seit den PCR Tests hier in Thailand mache ich mal einen Selbsttest – der Positivstrich erscheint noch vor dem anderen. Ach du Schande. Gedacht hab ich es mir nach meinem Befinden schon und ich hab nachts als ich immer mal wach war echt darüber nachgedacht, ob ich einen handfesten Beweis für eine Coronainfektion haben will oder nicht. Denn mit dem Ergebnis müssen wir dann ja auch die Konsequenzen ziehen. Eine Auslandsreisekrankenversicherung, die coronabedingte Kosten beinhaltet war ohnehin die Voraussetzung für die Einreise. Abgesichert sind wir auf jeden Fall mal. Aber was wäre denn die Konsequenz, wenn ich hier zum Doc muss:
- Ich komme umgehend in eine staatliche Einrichtung in Quarantäne
- Dadurch ist der Rückflug passé
- Muss Jochen dann alleine heimfahren und ich ein paar Tage später?
- Der Rest des Urlaubs ist damit erledigt
- Sagen wir im Hotel Bescheid?
- Wie läuft es mit dem Frühstück? Sobald wir was sagen, kann es sein, dass wir rausfliegen, sagen wir nix, fällt es hier aber auf, wenn wir nicht zum Frühstück erscheinen. Erscheinen wir zum Frühstück, können wir dann sicherstellen, dass mir niemand zu Nahe kommt?
Fragen über Fragen. Wir sitzen erst Mal auf dem Bett und gehen alle Optionen durch. Keine Ahnung, wie lange das Ganze andauert, aber die Zeit bis zum Heimflug erlaubt keine volle Quarantäne mehr – außerdem müssen wir ja noch irgendwie vom Norden nach Bangkok zu unserem Abflug-Flughafen kommen. Wir beschließen, dass wir uns nirgendwo melden, dafür aber großen Abstand zu anderen Menschen halten und morgen wie geplant mit dem Roller erst Mal nach Pai fahren. Der nächste Entscheidungstag ist dann am Sonntag, wenn wir wieder zurück nach Chiang Mai fahren. Wenn ich bis dahin idealerweise 48 Stunden keine Symptome mehr hatte und der Test nix mehr anzeigt, dann steht weder der Fahrt nach Bangkok noch dem Rückflug nach Deutschland irgendwas im Weg. Sollte ich noch Symptome haben und der Test positiv sein, dann muss ich am Montag hier zum Arzt. Bringt ja dann nichts. Und ist es eine Kombi aus beiden, dann müssen wir situativ entscheiden.
In Pai buchen wir uns eine eigene Hütte in einem kleinen Resort – safety first. Eigentlich war ja die Rollertour für heute geplant gewesen, aber ganz ehrlich: Heute kann ich nicht stundenlang auf dem Roller sitzen :-(( – dafür sind meine Beine zu sehr puddingartig. Ich mache mir Gedanken um die beiden Jungs, mit denen wir gestern unterwegs waren, wobei der Local Guide da schon selbst die ganze Zeit rumgehustet und geschnupft hat. Am Ende hat er mich angesteckt :-))) – nee, glaub nicht. So schnell geht das dann wohl eher nicht. Angesteckt haben kann ich mich überall. Die Fullmoonparty ist ja schon ne Woche her, aber klar: Seit wann ich positiv bin, weiß ich ja nicht. Bin die letzten Tage vielleicht schon als Super-Spreader durch die Gegend gelaufen – nobody knows …
Damit ist der heutige Tag ein sehr ruhiger. Wir gehen nach dem Frühstück – für das wir uns in eine komplett separierte Ecke zurückgezogen haben – ein bisschen raus spazieren und sitzen eine Weile am Flüsschen, das die Altstadt von Chiang Mai umrundet. Danach leg ich mich wieder hin und schlafe. Es ist einfach affig heiß hier und wenn du von innen dann auch noch glühst, ist das quasi rundum-brutzeln :-))




Klar kann man jetzt darüber diskutieren, ob das der richtige Weg ist. Unter den Daheimgebliebenen gibt es sicher den ein oder anderen Klugscheißer, der meint, das sei total verantwortungslos, trotzdem weiterzumachen. Aber hey: Wir gehen da jetzt ganz nach meinem Wohlbefinden und gegenüber allen anderen halten wir Abstand. Wir haben Infludoron dabei, außerdem hab ich festgestellt, dass Nux Vomica auch bei Erkältungen eingesetzt werden kann (also nei mit :-)) und ansonsten viiiiel Ruhe und schlafen. Die Antibiotika, die mir die Apothekerin gestern auf unserer Tour verkauft hat, nehme ich nicht weiter. Macht ja wenig Sinn, den Körper bei einer Virusinfektion unnötig mit Antibiotika zu stressen.
Jochen plant derweil die Rollertour so, dass wir mehrere Pausen drinhaben und das Ganze nicht zu anstrengend wird. Mal schauen wie es morgen wird – ich spoiler jetzt mal: Diesen Beitrag schreib ich 4 Tage später im Zug nach Bangkok.. :-))).
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