Heute ist Abreisetag. Nach unserem Frühsport und einem gemütlichen Frühstück packen wir unsere Sachen und werden sehr pünktlich um 10:30 Uhr vom Shuttle abgeholt.

Die Fahrt nach Padang Bai wo wir die öffentliche Fähre nach Nusa Penida nehmen wollen geht problemlos. In Padang Bai werden wir gleich belagert von Balinesen, die uns unsere Koffer auf das Schiff bringen möchten. Wir können die Meute erfolgreich abwehren bis auf einen, der uns bis auf die Fähre verfolgt, um dann doch noch die letzten Meter zwei unserer drei echt schweren Koffer aufs erste Deck zu tragen. Für den Spaß möchte er dann 150.000 indonesische Rupien. Zum Vergleich: für die Überfahrt bezahlen wir knapp 100.000 für drei Personen 1,5 Stunden Fährüberfahrt. Ich bin super genervt. Ich weigere mich, ihm 150.000 zu geben und speise ihn dann mit 100.000 av – und selbst die ärgern mich kolossal. vor allem weil ich die ganze Zeit nein gesagt habe. Die anderen beiden werfen mir vor, ich hätte mich halt klarer ausdrücken sollen. Sie hatten beide nicht mitbekommen, was er dafür haben will. Ich schon. Anyway, wir sind im Urlaub und jetzt auf der Fähre. Die Fairüberfahrt schockiert mich. Ich bin noch nie auf den Meeren rund um Bali unterwegs gewesen. Es ist unglaublich. Immer wieder schwimmt man an riesigen Müllteppichen vorbei.

Es ist wirklich absolut schockierend. Stellt euch eine Müllkippe vor, und jetzt werft die draußen mitten aufs Meer. Dann habt ihr eine Vorstellung davon, was ich meine. Es ist echt jammerschade. Ich bin jetzt sehr gespannt auf unsere Unterkunft. Diese habe ich heute Vormittag 10 Minuten bevor wir losgefahren sind gebucht. Jochen und Jenny war schon Himmel Angst, dass wir in Nusa Penida irgendwo am Strand nächtigen müssen. Völlig unentspannt meine Süßen – lach.
Die Reise von Amed nach Nusa Penida kann auf zweierlei Wegen erfolgen:
- Von Amed nach Kusamba an den Hafen. Dort mit dem Schnellboot übersetzen in einer halben Stunde nach Nusa Penida. Kostenpunkt circa 300.000 indonesische Rupien pro Person. Diese Tour inklusive Fähre könnt ihr euch komplett in Amed bei einem der Touristencenter oder Straßenhändler kaufen.
- Von Amed nach Padang Bai. Von dort aus mit der öffentlichen Fähre in 90 Minuten nach Nusa Penida. Kostenpunkt: Shuttle von Amed nach Padang Bai: 100T IDR/Person. Fähre von Padang Bai nach Nusa Penida: ~32T IDR/Person. Ihr müsst euch selbst um die Fährtickets kümmern, das ist aber total unkompliziert. Das einzige, worauf ihr wirklich achten musst, ist es, den Typen aus dem Weg zu gehen, die euch direkt belagern, um eure Koffer auf die Fähre zu bringen. Sonst ist die günstige Fährüberfahrt gleich nicht mehr günstig.


Am Hafen angekommen werden wir direkt einig mit einem Taxifahrer, der gleichzeitig auch Tourguides ist und sich da eine weitergehende Tour erhofft. Immer gut, solche Kontakte zu haben – waren bislang jedes Mal auf Bali hilfreich :-). Unsere Unterkunft ist echt süß – ich meine, nach dem Kuba Kangin ist alles was kommt auf jeden Fall vom Standard her drunter. Und Nusa Penida ist das Bali von vor 20 Jahren – da wir das aber vorher wussten, sind wir eigentlich ganz angenehm überrascht. Bisschen spartanisch, Schrank gibt es garnicht, Haken auch nicht, aber okay: Die Sauna im Thermarium musste auf diesen Luxus in der Anfangszeit ja auch verzichten. Wir sind nach der Überfahrt und der Kofferschlepperei und dem schlichten Atmen bei 100% Luftfeuchtigkeit und über 30 Grad einfach nur knülle. Der junge Gede, der uns die Bungalows zeigt, entschuldigt sich direkt für den Baulärm seines Nachbarn, der sich gerade einen Pool baut. Ja, da haben wir ja voooooollstes Verständnis dafür :-)). Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir erst Mal in den Ort und sind z.T. doch sehr erschüttert über den Lebensstandard. Ich wusste, dass der Tourismus in Nusa Penida noch nicht ganz so extrem angekommen ist, wie auf den anderen Nusa Islands, aber hier sieht man schon sehr krasse Gegensätze: Wirklich einfachste Hütten aus Bananenblättern und Holzbalken und dann der aufstrebende Tourismus in Form von Bungalow-Anlagen und Home Stars und ganz wenig auch Hotels.

Selbst ich als sehr experimentierfreudig und mit nem Magen wir ein Pferd, vertraue mich meinem Freund TripAdvisor an, als es um die Wahl des Abendessens geht. Die Warungs, an denen wir vorbeikommen, sind dann selbst mir ein bisschen zu ursprünglich. Liegt aber einfach auch daran, dass die Leute da auf dem wenig sauberen Boden davor rumhängen und die Hände an den Füßen und was weiß ich wo haben und ich einfach nicht beurteilen kann, inwieweit Händewaschen dann zum Ritual vor dem Kochen gehört. Wir haben ja noch ein paar Tage hier und ich MUSS es ja nicht drauf ankommen lassen. TripAdvisor ist wie immer sehr gut und wir landen in einem Restaurant, dass sogar einen Instagram Spot hat – cool, oder? Wir erklären nach dem Essen der Besitzern also wer wir sind und was wir machen und dass sie einen Spot haben, allerdings stehen da aktuell Tische davor. Wenn sie die anders hindrapieren würden, wäre das für jeden Besucher, der ein Foto machen will perfekt. Ja gut, wir müssen eh nochmals herkommen, weil wir aktuell nur ein Bild von Jochen haben, das aber auch echt klasse aussieht. So als Nachwuchsmodel macht er sich echt super, oder?

Nach dem Essen spazieren wir noch ein bisschen durch die Gegend und entdecken neben Bergen von Müll auch wunderschöne Natur am Strand.
Hier liegen die Extreme dicht beieinander. Wie gut, dass wir zu Fuß unterwegs waren, denn dadurch sind uns drei supertolle Spots über den Weg gelaufen, die wie nie und nimmer entdeckt hätten!
Wir sprechen mit dem einen dort und kündigen uns für den nächsten Tag zum Fotoshootings an.
Nach diesen sehr erfolgreichen Funden geht es nach Hause und in den Pool! Fast Badewannentemperatur erfrischt zwar nicht, aber Wasser statt Schwitzen ist trotzdem total schön.
Jochen und ich beschließen, nochmals loszugehen und die Gegend weiter zu erkunden, während Jenny sich lieber bettfertig machen und Netflix schauen möchte. Bislang war der Urlaub fernsehfrei, jetzt scheint irgendwie das Bedürfnis nach Berieselung durchzukommen. Ist auch recht. Wir beide ziehen also alleine los und entdecken eine total süße Strandbar, die nachmittags die Alternative zu unserer Wahl war.
Hier müssen wir nochmals im Hellen herkommen. Eigentlich sieht das Ganze so ein bisschen nach Reggaebar aus – die Musik ist zwar ne andere, aber wir sitzen entspannt in Sitzsäcken und hören das Meeresrauschen, während wir an unseren Cocktails schlürfen, die irritierenderweise statt eines Zuckerrandes einen Salzrand haben. Ob das so richtig ist? Ich frag mal nach… und tatsächlich, das ist so gewollt. Also falls ihr jemals ins Next Level Cafe2 nach Nusa Penida kommt und dort einen Cocktail bestellen wollt, dann wisst ihr Bescheid ;-).
Ein wirklich ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir sind angekommen.
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