Krabi Town ist nicht ganz so der Touristenmagnet – von Nachtmarkt, Airport und Outlet vielleicht mal abgesehen. Da wir in AoNang die Bushaltestelle direkt vor der Tür haben, lassen wir uns heute also mal nach Krabi kutschieren. Das Autofahren hier ist echt nett, weil man auf einem offenen Pickup hinten draufsitzt und dadurch sowohl viel sieht als auch viel Wind um die Nase hat.
In Krabi nahezu direkt am Busbahnhof gibt es den Wat Kaew Korawaram, einen sehr beeindruckenden weißen buddhistischen Tempel, den wir besichtigen. Irgendwie scheint da heute eine religiöse Feier stattzufinden. Zumindest bleiben wir nur kurz in der Türe stehen und merken dann direkt, dass wir fehl am Platz sind. Da gehen wir mal lieber ;-).





Was auch ein echtes kleines Erlebnis war, war der Besuch des Kaufhauses in Krabi – auch direkt am Busbahnhof gelegen war es für uns eine gute Gelegenheit, uns in klimatisierten Räumlichkeiten mal kurz abzukühlen. Das Kaufhaus hat als Zielgruppe eindeutig nicht die Touristen – sehr authentisch dort. Ein Regal mit Kinderschuhen in der Schuhabteilung sei hier mal exemplarisch gezeigt ;-):


Wir erstehen noch eine Sonnencreme (wirklich blöd, dass wir bei dm nur eine gekauft hatten – hier bezahlt man das Dreifache) und ich bekomme für umgerechnet 3€ ein neues Panzerglas auf mein Handy – sogar inklusive Montage. Das freut mich :-))). Sieht doch immer sehr abgeranzt aus, wenn das Panzerglas mal zu splittern anfängt.
Irgendwie sind wir von Krabi noch nicht so ganz angetan. Zum Nachtmarkt ist es noch ein paar Stunden hin und wir finden weder eine schnuckelige Altstadt noch sonst irgendwas, was auf Touristenmagnet oder Sehenswürdigkeit hindeuten würde. Die Wahrzeichen der Stadt sind zwei Felsen im Meer, die sowas wie einen Eingang bilden sollen als auch eine große Krabbenskulptur am Fluss. Na dann spazieren wir da mal hin. Gesagt getan, die Felsen fallen uns auch auf (da wissen wir aber von der Eingangsfunktion noch nichts) und die Fotografin in mir weiß: Die Felsen müssen mit aufs Bild ;-).

Dort werden wir dann von Don angesprochen, einem Fischer, der sich seinen Lebensunterhalt auch mit 1stündigen Bootstouren mit Touris verdient. Wir wiegeln erst Mal ab, aber er kann uns mit seinem Programm direkt überzeugen. Es ist eh affig heiß und so eine entspannte Fahrt auf dem Langboot hat schon was sehr Entschleunigendes – und ein Lüftchen weht einem wieder um die Nase!





Zunächst geht es zum Khao Khanam Nam Cave, einer Höhle, in der 2017 die Überreste eines 6,50 großen Giganten entdeckt worden sein sollen. Dass dieses Skelett nun seitdem einfach so in der Höhle liegengelassen wird, verwundert dann doch auch den Naivsten unter den Besuchern. Da wir weder die Bootstour noch den Besuch der Höhle geplant hatten, sind wir also erst Mal völlig unvoreingenommen da rangegangen und fanden die Inszenierung schon sehr spannend! Sieht echt beeindruckend aus und passte auch ganz wunderbar in die riesige Höhle, die Wohnstatt des Giganten gewesen sein soll. Und da das Wahrzeichen von Krabi (zwei Schwerter) auf der Sage basiert, dass mal ein Riese mit einer Schlange gekämpft und beide bei dem Kampf umgekommen sein sollen, passte diese „Entdeckung“ ja wie die Faust aufs Auge.





Was ist nun aber dran an dieser archäologischen Sensation?
Nichts …. es gab keine Ausgrabung, sondern das Ganze war Teil einer thailändischen Kunstausstellung in Krabi. Das war aber so gut gemacht und wurde dann als sehr touristenwirksam weitervermarktet, so dass sich die Fischer des nahegelegenen Fishermans-Village hier eine Zusatzeinnahmequelle geschaffen haben, die wir ihnen von Herzen gönnen :-)).
Don fährt uns dann an den Mangrovenwäldern vorbei, bis es für uns nicht mehr weitergeht und schippert gemütlich zurück und bis zu seinem Dorf, in dem er wohnt. Insgesamt wohnen in Fishermans Village ca. 9000 Menschen. Auch hier locken ein paar wirklich nette Restaurants Touristen mit „Schau-Fischen“ und sehr leckerem Essen und Fruchtshakes an.
Auf dem Weg zu seinem Dorf kommen wir noch an ein paar Ruinen vorbei, die laut Don die Überreste des Tsunamis sind.





Für 500 Baht kann man sich die Stunde ruhig mal gönnen – es war eine total ungeplante, aber wirklich sehr sehenswerte Erfahrung – von der gemütlichen Bootsfahrt mal ganz zu schweigen :-).

Jetzt haben wir auch keine Lust mehr, noch weiter in der Stadt rumzulaufen und beschließen, auch den Nachtmarkt nicht mehr abzuwarten, sondern uns in den nächsten Bus nach AoNang zu setzen und dort lieber dem letzten Abend des Foodfestivals zu fröhnen. Sehr gute Entscheidung: Nachdem am Vorabend ja wirklich alles ins Wasser gefallen ist und wir daher nicht dort waren, probieren wir uns dieses Mal so richtig durch. Das ist das Herrliche: Man kann überall Kleinigkeiten probieren, ohne gleich ein ganzes Gericht bestellen zu müssen, nach dem man dann schon satt ist. Obwohl ich mir alles habe erklären lassen, kann ich nicht mehr sagen, was wir da eigentlich so alles gegessen haben. Aber lecker war es – unheimlich lecker! Die Sachen werden mit so viel Liebe zubereitet und hergerichtet, dass es ein Fest fürs Auge ist – wirklich wahr! Besonders hervorzuheben: Es wird unheimlich viel auf Nachhaltigkeit gesetzt: Statt Plastikmüll werden hier Teller aus getrockenten Blättern, ausgelegt mit frischen Bananenblättern oder andere pflanzliche Schälchen gereicht, die nach dem Essen voll kompostiert werden können. An den Müllstationen stehen junge Leute, die einem genau sagen, wo was hin soll. Auch eine Wasserstation bietet für wenig Geld wiederverwendbare Trinkflaschen zum Befüllen an. Wir sind begeistert!






Eins lecker als das andere …

Irgendwann öffnen sich dann auch heute wieder alle Schleusen und alle Besucher flüchten sich unter die Pavillons der Resorts und Restaurants, bis der Regen zumindest so weit nachlässt, dass es für uns reicht, um nach Hause zu laufen. Krönender Abschluss wie immer: Eine Massage … Es ist schon echt dekadent, ich weiß. Aber für 200 bis 300 Baht (5,50€ – 8,20€) wird man hier eine ganze Stunde lang durchgeknetet. Also da wären wir einfach nur blöd, wenn wir diese Gelegenheiten nicht so oft wie möglich nutzen würden, oder? Zumal wir sowieso an jeder Ecke angesprochen werden. Das ist etwas, was wir in dieser Häufigkeit zuhause definitiv vermissen werden!
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