Heute machen wir es uns einfach: Anstatt überall neu zu verhandeln, nehmen wir den ersten Tuktuk-Fahrer für den ganzen Tag. Es sind zähe Verhandlungen, weil ich erst seh zögerlich bin. Er will immerhin über 2000 INR für den Tag. Ich finde das echt viel, aber er bringt uns dafür den ganzen Tag von einem Highlight zum anderen, wartet auf uns und bringt uns abends zurück. Am Ende stellte sich das als absolut perfekt raus. Überhaupt muss ich sagen, dass Dehradun mehr zu bieten hat, als ich angenommen hatte. Meine Abneigung gegen große Städte kam hier nicht zum Tragen, weil wir eigentlich immer irgendwie in einem ruhigen Umfeld waren.
Zu erst bringt uns Mohammed (unser heutiger Guide) zum FRI, das ist das Forest Institute of Research. Das ist ein wunderschönes Gebäude aus Backsteinen, in dem man allerhand über Flora und Fauna der Region lernen kann. Mich interessiert nur die Architektur und wir schlendern gemütlich in den schattigen Bogengängen des Gebäudes herum und bestaunen die wirklich clevere Bauweise der Engländer, die es geschafft haben, den Wind so einzufangen, dass einem immer eine kühle Brise um die Nase weht. Herrlich.
Danach kühlen wir so richtig runter im Robber´s Cave. Uns kommen Frauen und Männer mit nassen Klamotten bis zum Bauch und höher entgegen und auf Nachfrage erklären. sie uns, dass das Wasser im Cave so tief ist. Hier stürzt man sich in die Fluten, die in dieser Höhle bis zum Hals tief werden.Das kann uns überhaupt nicht schocken – wir gut, dass wir beide abenteuerlustig und fit sind. Also nichts wie rein ins Wasser – mitsamt allen Klamotten – wie toll – die Strömung ist echt stark muss ich sagen: Ich halte mit den Zehen krampfhaft meine Flipflops fest, denn die möchte ich auf keinen Fall verlieren. Es ist echt cool – im wahrsten Sinne des Wortes.


Wir kühlen während unseres Abenteuers richtig schön runter und sind danach bereit für den Marsi Deerpark, der sich als der Zoo von Dehradun entpuppt. Ist ein kleiner Zoo, aber sehr liebevoll gemacht. Wir verweilen auch hier richtig lange. Das Wetter ist heute so herrlich, wir genießen den Tag einfach nur. Wir sind beide die Hitze echt leid. Wenn man nicht weiß, wie man sich drehen und wenden soll, ohne zu schwitzen. Aber diese beiden Tage in Dehradun geben uns schon mal einen. schönen Ausblick, was uns weiter oben in den Bergen erwartet.
Ganz zum Schluss bringt uns Mohammed weiter hoch in die Berge, wo der Fluss Sahastradhara entspringt. Hier baut sich der Fluss kaskadenförmig auf und es ist herrlich anzuschauen. Es erinnert mich sehr stark an Korsika und so schreibe ich gleich mal meiner Family, dass ich sie vermisse. Korsika war echt schön, vor allem das erste Mal. Hoffe, wir machen das auch nochmal zusammen. Wir könnten theoretisch baden gehen, aber man sieht hauptsächlich Männer im Wasser. Wenn Frauen baden gehen, dann ebenfalls in voller Montur. Ich muss so vor mich hin schmunzeln, als ich mir ausmale, was für einen Schock die Menschen hier bekommen würden, wenn ich einfach so – wie zuhause eben auch – im Bikini ins Wasser gehen würde. Gott, wäre das ein Skandal hier – hahahaha …. Im Zoo gab es wieder Selfies … ganz ohne Bikini.
Der Tag war richtig superschön und wir hatten viel Spaß. Viji hatte außerdem viel Gelegenheit sich auf Hindi mit Mohammed zu unterhalten. Ich steig da ja direkt aus und hänge einfach meinen Gedanken nach. Freue mich für sie, wenn sie so in ihrem Element ist – auch wenn ich nichts oder nur sehr wenig verstehe. Aus den Bruchstücken weiß ich schon, worum es geht, aber im Detail muss ich immer auf die Übersetzung dann im Laufe des Abends warten. Auch wenn es meine Daheimgebliebenen kaum glauben werden, hier bin ich die Zuhörerin und Viji ist die Rednerin. Eigentlich bin ich ziemlich ruhig. Tut mir auch gut muss ich sagen. Und da Viji so viel redet, kann ich entspannt meinen Gedanken nachhängen. Die perfekte Kombination – hahaha.
Summasummarum muss ich sagen, dass sich Dehradun trotz meiner anfänglichen Skepsis gelohnt hat und bin froh, dass sich Viji hier durchgesetzt hat. Morgen geht es dann nach Mussoorie, wo wir wahrscheinlich mal etwas länger bleiben – einfach weil es nur 22 Grad hat – heeeerrrlich
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