Eeendlch wieder hergestellt! Zum Frühstück gibt es eine ganz eigentümliche Mischung: Zwei Toastbrote, mit Marmelade, einem Ei und geschmolzenem Scheiblettenkäse zusammengeklebt. Dazu Tee oder Wasser – wer halt was möchte. Ulkig :-).
Wir machen uns danach direkt auf den Weg ans Wasser – will da unbedingt hin! Auf dem Weg halten wir in einem Kaffee, nachdem wir Opfer des sehr appetitlichen Aufstellers wurden ;-). Da kommt dann also zum „gesunden“ Toastbrot nochmal was in Butter angebrutzeltes Brotähnliches mit einem Riesenklecks Schlagsahne mit Karamellsoße – boah … meeeegalecker. Ich bin nur Mitesserin, weil eigentlich hab ich echt keinen Hunger. Gönne mir aber einen Kombucha. Meine Strategie, nur warm zu essen und zu trinken, geht heute voll den Bach runter. Egal, mein Körper bekommt heute alles, wonach ihm der Sinn steht.



Das Cafe ist schon direkt am Hafen, so dass wir danach ganz entspannt auf Tempel- und Kaibesichtigung gehen können. So süß: Die Koreaner wissen schon um die Fotografierwütigkeit der Touristen: Es gibt extra ausgewiesene Stellen, an denen Bodengemälde in der richtigen Perspektive zu sehen sind. Bewegt man sich weiter auf die Malereien zu, dann verzerren sie total. Super gemacht. Das Meer ist echt schön – wir haben endlich wieder schönes Wetter.So schön.
Kim, unser Vermieter hatte uns Fahrräder angeboten und wir überlegen kurz, ob wir uns die holen. Wir möchten heute zum Daisu – ein Laden, dem du wirklich alles findest. Von Camping über Schreibwaren, Klamotten, Geschirr etc. – und der liegt am anderen Ende der Stadt. Aber zum einen flanieren wir wieder in unseren chicken Trenchcoats durch Sokcho und die machen sich auf den Rädern blöd und zum anderen hab ich keinen Bock, mit nem alten Drahtesel (wobei die voll süß aussahen – so retro :-)), ohne jegliche Gangschaltung die beiden Brücken hochzuhecheln, die unweigerlich zwischen uns und Daisu sind. Also laufen wir – sieht man eh mehr finde ich.
Auf unserem langen Spaziergang quer durch die Stadt stellen wir fest, dass Sokcho viel mehr zu bieten hat, als wir bei der Ankunft dachten. Da sah es irgendwie doch sehr nach Industriestadt aus. Jetzt zeigt sich Sotcho aber von einer bunten und sehr interessanten Seite. Die beiden Brücken, über die wir gehen, sind wieder eine Augenweide für mich. Ich liebe Brücken und Treppen – sind einfach so gute Fotomotive. Nachts sind sie sogar illuminiert und müssen wohl ein richtiger Hingucker sein. Unter der blauen Brücke liegt das Abai.-Dorf. Ursprünglich war es mal als Auffanglager für nordkoreanische Flüchtlinge gedacht, in der Zwischenzeit ist es aber eine feste Wohnsiedlung aus lauter kleinen bunt zusammengewürfelten Häuschen und Unterkünften, in denen man nordkoreanisches Essen genießen kann. Und das soll sich doch sehr deutlich vom südkoreanischen Essen unterscheiden. Wir brauchen da nichts probieren, weil gefüllte Tintenfischtuben und Fisch-Blutwurst jetzt echt nicht auf unserem „Muss ich unbedingt essen“-Plan stehen.
Im Daisu könnte ich mich dann stundenlang aufhalten. Lauter tolle Gadgets, wirklich sinnvolle Dinge, die ich am liebsten alle mitnehmen würde. Patricia ist einigermaßen entsetzt und meint, ich verhalte mich wie ein Kind im Süßigkeitenladen – hahaha…. die Campingabteilung finde ich besonders toll! So süße Sachen haben die da. Gecamped wird hier wirklich mit Stil. Schaut euch mal nur die Aufhängungen für das Toilettenpapier an – irre, oder?



Ich könnte mich hier echt total vergessen. Patricia entpuppt sich als totale Spielverderberin. Bei jedem Teil, das ich auch nur angucke, zieht sie mich schon weg und erklärt mir, warum das jetzt totaler Schwachsinn ist. Bei manchen Sachen hat sie schon Recht, bei anderen nicht. Ich finde z.B. eine ganz ultradünne Micky Maus Schlafanzughose, die mega süß ist. Weil sie so dünn und leicht ist erwäge ich sie für Indien. Als ich ganz am Ende meinen Korb nochmal durchgehe, um auszusortieren, kommt auch diese Hose ins Kreuzverhör:
Patricia: „Wofür brauchst du die Schlafanzughose?“
Ich: „Für Indien. Die ist sooo leicht und dann muss ich nicht nackig neben Viyaja schlafen, was ihr vielleicht lieber ist“
Patricia kommentiert trocken: „Eine LANGE Schlafanzughose bei 40 Grad, die dann noch total durchsichtig ist ….“
Hose geht zurück ins Regal. Totlach ….
Von den rosageränderten Zipbeuteln lasse ich mich nicht abbringen, weil ich damit viel mehr Ordnung in meine Sachen bekomme. Naja, als ich später auf dem Bett den Inhalt von 1 alten Zipbeutel und 1 Kosmetiktäschen auf insgesamt 8 Zipbeutelchen thematisch verteile stelle ich fest, dass ich jetzt immer erst mal 3 Beutel in die Hand nehme, bis ich dann den richtigen hab … hm … aber gut: Meine Kabel können z.B. in einen. Der Kauf war auf jeden Fall sinnvoll. Finde ich. Muahahahahaha ….
Ein kleines roasgestreiftes Mochi-Cafe hat es dafür auf dem Rückweg Patricia angetan und sie gönnt sich Erdbeermochis – ich bin schon zuckergeflashed, weil ich mir im Daisu süßsaure Schlangen gekauft hab. Ist ein echt gesunder Tag heute.
Aber für ein Foto ist das Cafe auf jeden Fall super und so entführe ich meiner Reisebegleitung nicht nur kurz ihren Mochi, sondern auch ihre nostalgische Kamera als Accessoires für mein Bild (glaube, Patricia ist manchmal etwas genervt von meiner vielen Fotografiererei, aber sie gewöhnt sich langsam dran).

Mit so viel Zuckerim Kreislauf ist es gut, dass wir kurz darauf wieder in Bewegung sind. Jetzt geht es an den Sokcho Beach. Dort ist auch das berühmte Sokcho Eye – in Anlehnung an das London Eye. Das Riesenrad steht direkt am Strand und ist richtig schön. Während ich diesen Blogartikel schreibe (im Bus nach Gyeongju) fällt mir ein, dass mir eigentlich DAS Bild schlechthin fehlt. Eines von mir mit dem Riesenrad im Hintergrund. Ich hab da sooo gute Kameraperspektiven dafür. Aber gut: Patricia ist eher eine unwillige Fotografin. ich muss immer explizit sagen, wenn ich ein Bild von mir haben möchte. Musste ihr am Anfang erst Mal ein paar Grundregeln meiner Bilder sagen und trotzdem ist der Outcome eher mäßig bislang. Aber wir haben ja noch Zeit zum Üben. Es ist schwierig, wenn man selbst ein sehr gutes Auge dafür hat und dann jemanden überreden muss, mal ein Bild von einem selbst zu machen. Sie selbst will ja nicht auf die Bilder drauf. Will mich aber auch nicht beschweren 😉 …
Wir buchen eine Fahrt im Sokcho Eye und genießen die tolle Rundumaussicht aus unserer Kabine. Auch hier wieder: x Bilder und Videos. Bin echt so froh, dass ich wieder auf den Beinen bin!
Abends gehen wir mit ein paar Mädels vom Hostel auf den Fischmarkt zum Abendessen. Mir fehlt langsam das Frische beim Essen. Gemüse ist hier in der Regel frittiert und Obst eine Rarität – und dementsprechend teuer.
Aber mit den Mädels ist es wieder lustig. Ist schon sehr interessant, wen man da so alles kennenlernt in einem Hostel. Wir haben ja quasi die Best off Kombi: Schlafen im eigenen Zweibettzimmer im Hostel, haben aber die Kontakte zu allen anderen. Wir stellen aber beide fest, dass wir das Hostelfeeling mit Mehrbettzimmer nicht unbedingt brauchen, weil wir auch gerne in unseren Rückzug gehen. Ich für mich muss sogar sagen, dass ich supergerne den anderen zuhöre, aber ich bin nicht unbedingt die, die den ganzen Laden unterhält. Finde diese Gruppen irgendwie auch anstrengend. Schön, interessant, aber anstrengend.
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