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Nach einer weiteren durchfieberten und nassgeschwitzten Nacht ist für mich klar, dass ich heute nirgendwo hingehe. Patricia hatte mir gestern Nacht eh gesagt, dass sie nicht mit in den Nationalpark geht, weil sie Zeit für sich braucht. Das hatten wir von Anfang an so besprochen, dass jeder sofort und klar kommuniziert, wenn er mal eine Auszeit vom anderen braucht. Das war gestern Abend der Fall. Aber ich war mit Eline (der Niederländerin) und Caithleen (einer Texanerin) eigentlich zum Frühstück und anschließendem Nationalparkbesuch verabredet. Es tut mir megaleid, dass ich da nicht mit kann, zumal ich den Mädels garnicht Bescheid geben kann. Na gut, ich hoffe, sie sind alleine los, nachdem wir nicht zum Frühstück aufgetaucht sind.

Ich verbringe den Vormittag noch komplett im Bett. Patricia zieht los und organisiert mit Ingwertee. Kim, unser Host ist ganz besorgt und gibt Patricia nachmittags zwei kleine Fläschchen mit traditioneller koreanischer Medizin, die er schon für uns trinkfertig aufgewärmt hat. Wie süß ist das denn bitte!

Ich hab irgendwann noch mein Yoga gemacht, bin dann aber doch wieder ins Bett. Eigentlich wollte ich noch spazierengehen, aber meine diktatorische Tochter hat mir das quasi verboten. Ich muss eh feststellen, dass sie ganz schön nervig bestimmend sein kann. Und stelle fest, dass sie das absolut von mir hat – totlach. Während ich mich total bevormundet fühle fallen wir allerhand Gelegenheiten ein, bei denen ich genau so über andere bestimmt habe – natürlich immer nur mit dem Besten im Hinterkopf. Ich weiß ja, was für wen am besten ist. So auch Patricia. Und ich bin genervt. Sage aber nix, weil sie meint es ja auch nur gut ;-). Zumindest beim Essen setze ich mich durch. Patricia ist nämlich der Meinung, dass ich unbedingt was Warmes in den Magen brauche und hat schon ein Porridge-Restaurant rausgesucht, weil das dann auch leichtverdaulich ist und ich erkläre ihr, dass mein Körper sich am besten auf die Heilung konzentrieren kann, wenn er garnichts zu verdauen hat – wobei ich Reiswaffeln gegessen hab.

Ich mache heute einfach nochmals einen ganz entspannten Tag und schreibe meine überfälligen Blogartikel. Bin jetzt aber froh, dass ich durch bin, weil ich wieder eine Mütze Schlaf brauche. Patricia, die auch ein Fläschchen Medizin bekommen hat, schläft schon den Schlaf der Gerechten neben mir – wir haben es gerade mal Nachmittag. Bin mir sicher, dass sie dafür wieder die halbe Nacht wach ist ;-)) …