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Und wieder kommt ein besonders leckeres Essen: Irgendwie hat es doch Vorteile, dass Aman weg ist … jetzt hat die Küche wieder mehr Zeit für die Zubereitung der Speisen für die anderen Gäste – hehehe. Ich bekomme heute Idli:

Meine Nachbarin Louise ist wirklich sehr sehr lieb. Sie ist schon 73 – hätte ich nicht gedacht! Und sie wird für ein Jahr durch Indien reisen – nach ihren 4 Wochen hier im Ayurmana. Ich beneide sie darum. Würde auch gerne vogelfrei um die Welt reisen. Aber okay – bin ja erst 48 :-)). Kommt noch.

Sie lädt mich zu sich nach Kanada ein, wo sie etwas außerhalb von Vancouver auf einem großen Grundstück nicht nur ihr eigenes Haus sondern auch ein kleines Gästehaus besitzt, das gerade mal 5 Minuten vom Strand entfernt ist.

Hatte ich schon erwähnt, dass sie Set-Dekorateurin beim Film ist? Dadurch hat sie sich einiges zusammengespart und kann nun auf India-Tour gehen. Gönne ich ihr. Eine wirklich ganz liebe Frau. So süß.

Ich bin mitten in meinen finalen Adventskalendervorbereitungen als sie reinkommt und meint, sie möchte mir etwas schenken. Wir chanten ja nun abends immer zusammen mit Tamilla und Claudia und eigentlich werden die Mantras immer 108 Mal gesungen. Um das mitzuzählen, gibt es in Indien – analog zu unserem christlichen Rosenkranz – eine Kette, die Mala genannt wird. Genau so eine schenkt sie mir mit Perlen aus Sandelhoz. Ich bin sehr gerührt und freue mich wahnsinnig darüber. Ist das nicht unglaublich nett?

Mala – zum Mitzählen der Mantras

Nachmittags übergebe ich den Adventskalender. Die Therapeuten sind im Therapiezentrum versammelt und ich erkläre ihnen, was ich mir dabei gedacht habe. Freuen sich riesig darüber 🙂 – und ich mich damit auch :-). Hoffe sehr, dass sie auch wirklich jeden Tag eine Geschichte in dem Buch lesen und damit die familiäre Vorweihnachtsstimmung in die Bude zaubern – nicht so einfach bei über 30 Grad und gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit ;-).

Abends gehe ich mit Layla wieder zum Rajakumari. Das gelbe Kleid ist irgendwie seltsam gekürzt – hinten passt es, vorne noch zu lang. Immerhin so rum :-).

Also wieder abmessen, außerdem erstehen wir noch einen außergewöhnlichen Partyrock – allerdings wieder das gleiche Procedere mit dem steifen Unterrock. Danach gehen wir noch rüber zu Trends, wo Layla allerhand für ihre Enkel einkauft. Irgendwann wird ihr ganz schuldbewusst klar, dass ich längst ins Bett müsste, aber da sie ohne mich nirgendwo hingehen mag, berate ich sie halt weiter und handle wieder fette Rabatte an der Kasse aus.

Als wir schließlich im Ayurmana ankommen, lohnt es sich für mich garnicht mehr, ins Bett zu gehen. Ich habe Lukas ja versprochen, dass ich ihn bis ans Gate begleite und wir haben uns für 0:45 Uhr bei ihm an der Terrasse verabredet.

Ich setze mich an Laylas Human Design Analyse, damit ich die morgen mit ihr durchgehen kann und klopfe dann um 11:45 Uhr an seiner dunklen Tür, nur um festzustellen, dass ich mich um eine Stunde vermacht habe. So ein Mist. Also nochmals warten und dann sitzen wir eine Stunde später gemeinsam da und warten auf das Taxi und Jayasree. Weder das eine noch die andere kommen und um 1:18 Uhr klingele ich sie aus dem Schlaf – ihr Wecker hat nicht funktioniert und der Fahrer ist auch nicht aufgetaucht. Das Boarding startet um 3:50 Uhr und wir brauchen eine Stunde zum Flughafen. Sportlich würde ich sagen – insbesondere, wenn man mit Handicap unterwegs ist. Der Nachtwächter fährt uns dann schließlich und als wir am Flughafen ankommen, telefoniere ich mit Emirates, so dass von denen jemand mit Rollstuhl raus kommt. Ich allerdings werde dann draußen abgekanzelt. Ohne Ticket kein Eintritt in das Flughafengebäude! Selbst der Arztbrief vom Ayurmana, in dem ich explizit als Begleitperson für Lukas benannt bin hilft nicht. Ich telefonier nochmals mit Emirates und ein Typ im Anzug kommt schließlich und fragt, ob Lukas in der Lage ist, selbständig das Flugzeug zu besteigen und den Flug zu managen. Nachdem ich beides bejaht habe, erklärt er mir, dass ich dann auch nicht mit ans Gate mit muss und nicht darf. Das sei ein Sicherheitsthema. Also heißt es nun verabschieden. Denke, Lukas kommt mit der Emirates-Rollstuhlschieberin gut klar. Das Ganze hätten wir uns echt sparen können. Aber gut: Um 3:15 Uhr bin ich dann wieder zuhause und falle todmüde ins Bett. Um 6 Uhr klingelt ja wieder der Wecker fürs Yoga – auch am letzten Tag möchte ich das nicht verpassen!