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Zum Frühstück bekomme ich mal Dosas mit Curry – es sieht wirklich so aus, als würde ich nicht mehr auf Diät sein – zumindest nicht mehr auf strenger Diät! Schmeckt sooo lecker!

Da es Layla schon arg ist, wenn ich nicht mehr da bin, schlage ich ihr vor, sie nochmals zum Shopping zu begleiten. Sie freut sich wie Bolle. Dieses Mal gehen wir nach Pothencode zu Rajakumari, wo ich anfangs mit ihr hinwollte.

Im Rajakumari werde ich mittlerweile wie eine Freundin begrüßt und alle sind superlieb. Dadurch gibt es für Layla keinen Grund, pampig zu sein. In ihrer Abwesenheit kralle ich mir den einzig halbwegs flüssig Eglsichsprechenden Verkäufer und erkläre ihm, dass sie Kleider kaufen möchte, aber super Service erwartet – sie also bemüht um sie sein sollen. Das zahlt sich in der Tat aus. Ich zeige Layla das gelbe Kleid, das ich ja schon Mal bewundert hatte und noch ein bordeauxfarbenes und sie kauft beide. Bei der Anprobe beschwert sie sich schon über die viel zu kleine Kabine, aber als sie rauskommt und sich in dem gelben Kleid sieht, ist sie happy.

Nur der steife Petticoat drunter, der aus irgendeinem Kunstmaterial / Plastik besteht, den will sie nicht – und auch nicht den zweiten Unterrock. Also steht sie da und fängt an, den Petticoat rauszureißen – und den Verkäufern bleibt die Spucke weg :-))). Ich weiß ja, dass sie kauft, aber das Team dort halt nicht. Als der Verkäufer entsetzt auf sie zustürmt, erklärt sie ihm, dass sie das Kleid kauft, er ihr jetzt aber endlich eine Schere geben soll, damit sie das Teil rausschneiden kann. Da kennt sie ja nix. Die Verkäufer übernehmen das dann und lachen, während sie auf Malayalam miteinander sprechen. Wahrscheinlich hatten sie noch nie eine so eigenwillige Kundin :-). Ich muss immer mal wieder nachhelfen, als sich z.B. so gar keiner rührt, als es darum geht, die richtigen Maße abzunehmen. Der gebriefte Verkäufer versteht aber gleich und organisiert die Schneiderin.

Der Abend ist ein voller Erfolg und wir sollen Morgen um 17 Uhr wiederkommen zur Anprobe. Wenn das Kleid dann in Ordnung ist, kann das bordeauxfarbene auch gekürzt werden.

Freue mich sehr, dass es heute so harmonisch abläuft. Irgendwie ist Layla schon süß – eigen manchmal, aber auch nett. Bei einem dritten Kleid, das sie anhat und das auch super aussieht, stelle ich Kratzer im Stoff fest und daher darf das bleiben wo es ist.

An der Kasse möchte Layla bezahlen, ich frage den Verkäufer aber, wieviel Rabatt er denn jetzt abgezogen hat und lasse mir die Quittung zeigen. Kommt mir zu wenig vor. Und tatsächlich: Von den versprochenen 20% oben in der Abteilung ist unten nur noch eine einstellige Summe übriggeblieben. Wird natürlich geändert und Layla ist doppelt happy :-).

Wären wir nur mal gleich zum Rajakumari gegangen. War wirklich ein sehr schöner Einkauf. Vor allem, weil wir hemmungslos alle Kleider aufmachen und anschauen konnten. Layla wollte ja unbedingt, dass ich auch was anprobiere, aber ich sage ihr, dass ich so einen Fummel in Deutschland nicht tragen kann und außerdem keinen Platz im Koffer habe. Thema erledigt ;-).