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Pünktlich um 2 Uhr klingelte nach nicht mal 2 Stunden Schlaf der Wecker und ich hab mich (da zum ersten Mal an diesem Tag) gefragt, was uns geritten hat… mit z.T. sehr abenteuerlicher Anfahrt war es schließlich 3:46 Uhr, als wir unserem Bergführer Nyoman (am Fuße des Vulkans) übergeben wurden.

Und dann startete eine echt anstrengende Tour! Ich war nach 10 Minuten schon so aus der Puste, dass wir alle gefühlt 10 Minuten pausieren mussten. Nyoman war echt sehr rücksichtsvoll und ich kam mir vor wie ne alte und viel zu schwere Kuh, die sich da ächzend den Berg hochkämpft… Jochen ist tausendmal fitter und hat als Letzter in unserer Dreiergruppe aufgepasst, dass ich nicht vom Weg abkomme. Wir sind da ja mit Taschenlampen im Dunkeln hochgekraxelt! Die Antwort auf meine Frage, wie lange es denn noch dauert, war so frustrierend, dass ich mich am liebsten hätte auf den Boden plumpsen lassen wollen und verweigern – aber aufgeben ist ja auch uncool – und nicht zu sehen, was einen da auf dem Boden sitzend so ankrabbeln würde noch viiiel uncooler. Außerdem hatten wir ja ein zeitlich maximales Ende des Aufstiegs, das wir einhalten mussten: Den Sonnenaufgang um kurz nach 6 Uhr… Nyoman erklärte mir bei einer unserer 2 Minuten Pausen, dass nur 25% diesen Weg gehen (dachte ich mir sofort, warum müssen dann ausgerechnet wir den auch gehen) und dass die restlichen 75% den längeren und schwierigeren Weg gehen… Ich hatte mich wohl verhört?!?! Waaaas?? Wie kann denn der NOCH länger und vor allem NOCH schwieriger sein… meine Motivation war echt wieder am  Fuß des Berges angekommen. Als er uns dann erklärte, dass es eine erste Plattform weiter unten gibt, auf der man auch schon bleiben kann oder aber ganz auf den Gipfel, was nochmals 20-25 Minuten wären – ab der Plattform aber für alle auf dem schweren Weg weitergehend, war für mich klar: Die Jungs können sich meinetwegen die Plackerei bis ganz oben antun – ich brauch es nicht und warte dann eine Etage tiefer!

Nun ja, am Ende haben wir uns doch alle hochgeochst, wobei unser Bergführer echt sehr motivierend war – und sind sogar noch eine ganze Stunde vor dem Sonnenaufgang auf dem Gipfel angekommen! Respekt und Schulterklopfen… hehe…

Da kommste dann also oben an, triefst aus jeder Pore und dann haut Dich ein eiskalter Wind echt fast um – war ich froh, dass ich soviele Rezensionen zu der Tour gelesen (hat mein Tick also doch auch was Gutes… hihi) und mir ein Ersatz-Langarmshirt, Jacke und ein Tuch mitgenommen hatte.

Die Gemeinschaft da oben ist ganz nett – jeder ächzt ja, wenn er ankommt, kauft sich dann Kaffee, Tee oder Kaltgetränk und dann geht es einem sehr schnell wieder echt gut und man ist einfach froh, es hinter sich zu haben – trotz Wandersocken und richtigen Wanderschuhen blöderweise mit Blasen an beiden Fersen durch die besondere Steile der Strecke.

Der spektakuläre Sonnenaufgang hat sich dann nicht blicken lassen, da es zu viele Wolken gab. Aber mit Nyoman hatten wir einen fotografisch begabten Guide, der selbst noch kein Smartphone hat, dafür aber mit denen der Gäste echt tolle Bilder schießt… er hat mit uns dann noch ne Extratour einmal rings um den Vulkankrater des Mount Batur gemacht, uns an kleinen Dampfaustrittslöchern mal selbst die Hitze fühlen lassen und allerlei tolle Fotospots ausgenutzt.

In solchen Dampfaustrittslöchern garen die Balinesen, die hier oben den Touris Snacks verkaufen, innerhalb von 20 Minuten Eier und gekochte Bananen.

Affen gibt es auch hier oben…

.. und die hören sogar zu, wenn man mit ihnen redet …

Dann ging es wieder berg-/vulkanabwärts… da konnte man erst Mal sehen, was man nachts eigentlich alles geleistet hat.

Und da gibt es echt Einheimische, die noch mit Crossmaschinen Taxidienst bis zur ersten Plattform spielen… ich würd ja sterben da hintendrauf… zuhause lade ich mal zwei Videos dazu hoch… Wahnsinn! Den weiteren Teil des Tages schreibe ich mal in einen weiteren Blog, sonst dauert das zu lange mit dem Veröffentlichen.