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Unsere vorerst letzte selbstorganisierte Yogasession verläuft wie geplant super – die Hütte ist wieder voll 🙂 – und ich habe heute das letzte Mal das „Vergnügen“ morgens nach dem Yoga das warme Ghee einzunehmen. Muss sagen, es hängt mir auch schon zum Hals raus. Mit jedem Tag wird der Ekel schlimmer. Davor war ich wiegen und hab das erste Mal mit 67,9 die 68 Marke unterschritten. Es geht voran. Slowly, slowly ;-))

Meinen Vormittag verbringe ich damit, die Session mit Dr. Gopindrah nachzuhören – zumindest die erste halbe Stunde, die wir aufgenommen haben – und mein Skript von gestern vorerst zu vervollständigen. Ich google insbesondere das Thema Ekadashi Fasten intensiver nach, weil ich das Konzept echt ganz gut finde. Alle 2 Wochen mal für einen Tag zu fasten (also vom Vorabend 18 Uhr bis zum Folgetag nach dem Fastentag 6 Uhr) müsste doch zu schaffen sein, oder?

Mein Frühstück um kurz vor 11 genieße ich tatsächlich sehr bewusst und versuche mich auch an dem intensiven Kauen – beim wässrigen Reis-Porridge ist das ja nicht nötig und beim Curry eigentlich auch nicht, aber ich bin grad sehr motiviert, mich darin zu üben, weil ich leider ein sehr schneller Schlinger bin. Und neue Gewohnheiten brauchen erfahrungsgemäß eine tägliche Routine von mindestens 3 Wochen, bevor sie in Fleisch und Blut übergehen. Passt also perfekt in meine Kur.

Ich bin ja schon sehr gespannt auf meine „Purgation“ morgen. Nach dem Ayurveda bekomme ich einen Becher (naja, also ich hoffe ja nicht einen ganzen Becher, aber wohl so 3 Schlucke oder so) Rhizinusöl und dann: Ab geht die Post :-))). Es sind echt lustige Gespräche mitunter hier. An den Purgation-Days werden die Leute nicht gefragt, wie es ihnen geht, sondern wie oft sie auf der Schüssel waren :-))). Die Abführerei geht wohl mit einer großen Müdigkeit und Mattheit einher. Wir werden sehen. Ich merke ja von dem ganzen Ghee noch nicht die Bohne. Hab halt nen Saumagen – den haut nix um. Andere die merken richtig, wie es rumort und müssen sich viel ausruhen – ich ruhe halt vernünftigerweise, weil ich denke, da wird schon was passieren im Körper – auch wenn ich es nicht merke. Die Aufgabe des Ghees ist es ja, die ganzen Toxine im Körper (also auch die fettlöslichen) in Kombi mit der täglichen Ganzkörpermassage zu lösen, so dass sie dann morgen auf direktem Weg ins Klo können. Danach bekomme ich dann Gott sei Dank wieder zu normalen Zeiten Frühstück. Nicht, dass ich Hunger hätte, nein (das Ghee verhindert Hunger eigentlich ganz gut), aber die Abstände sind irgendwie bissl schräg. Normalerweise servieren sie den Gheepatienten das Mittagessen erst so um 13:30 Uhr aufs Zimmer, aber da wir ja nun zusammen im Yogaraum zu Mittag essen und wir uns da alle treffen wollen, ist früher natürlich besser als später ;-)).

Zum Mittagessen um 13 Uhr sind wir komischerweise nur zu dritt im Yogaraum – die anderen sind schon fertig bzw. Marta ist mit den Französinnen ins Santhigiri-Aschram gefahren. Meine Portion ist extrem klein, so dass ich eigentlich hungrig aufstehe – ist mir auch noch nicht passiert. Klein sind sie immer, aber trotzdem sättigend. Jayasree, der ich das später sage meinte, da ich so wenig essen würde an den Gheetagen hätte die Küche wohl die Portion verkleinert. Gut dass wir darüber geredet haben und ich ihr sage, dass das also absolut zu wenig war.

Nach meiner Ölmassage gehe ich mit George, Aman und Rachel in den nächstgelegenen Shop, weil wir noch ein paar Sachen brauchen und ich erstehe dort Räucherstäbchen und Kerzen. Dijas (kleine tönerne Gefäße, die mit Sesamöl und Baumwolldocht zu einem wunderschönen Lichtobjekt werden) haben sie leider keine. Da müssen wir nach Pothencode. Das reicht uns heute nicht mehr, weil wir uns alle um 18 Uhr im Behandlungsfoyer einfinden sollen zu einer kleinen Divalifeier. Und davor wollen wir uns noch ein bisschen herrichten. Mit einer Feierlichkeit haben die wenigsten von uns gerechnet, aber die Pariserinnen sind natürlich très chic :-)), Shiba hatte sich ein traditionelles Gewand eingepackt und das gesamte Personal ist sehr hübsch gekleidet. Ich habe mir Gott sei Dank – weil es so ultraleicht ist – ein kurzes Kleidchen eingepackt, dass ich kurzerhand über ein blaues T-Shirt und eine blaue Leggings anziehe. Mit einem Zopf und zwei Blüten, die ich während unseres Spaziergangs zum Supermarkt schon aufgehoben habe sehe ich ganz manierlich aus für den Anlass :-).

Es stellt sich schnell heraus, dass das Foyer viel zu klein ist für so viele Leute, weil auf einmal der Gedanke aufkommt, wir könnten ja tanzen. Von wem wohl? Klar … von Marta :-). Aber vorher gibt es noch ein Gruppenfoto mit allen – inklusive Therapieteam:

Dann ziehen wir kurzerhand in den Yogaraum um und dort wird dann tatsächlich ausgelassen getanzt. Die beiden indischen Schwestern zeigen uns ein paar traditionelle indische Tanzmoves und wir haben viel Spaß zusammen. Am Ende trauen sich sogar die Therapeutinnen und die Köchinnen, mitzutanzen. Also die Inder gehen ganz schön ab beim Tanzen muss ich sagen. Richtige Tanztalente! Vor allem Aman fällt hier besonders auf und er zeigt uns später auf seinem Instagram Kanal, dass er häufiger mit seiner Schwester oder Freunden kurze Tanzvideos macht. Klasse!

Zur Feier von Divali bekommen wir einen Becher von einer Art Reispudding mit Gewürzen (also süß) zu trinken, was mal eine schöne Überraschung ist. Sonst gibt es hier niemals irgendwas Süßes. Also zumindest nicht für die, die auf Diät sind, aber ich glaube auch sonst nicht wirklich.

Weil es so schön ist, beschließen wir, alle gemeinsam zu Abend zu essen und tragen die Stühle aus dem Yogaraum auf die Terrasse der Französinnen. Bei der Gelegenheit kann ich mir mal Delphinas Zimmer anschauen. Ich will mir ja in echt mal die verschiedenen Zimmerkategorien anschauen, die ich sonst nur von der Homepage her kenne. Auch schön – alle ziemlich groß.

Das Abendessen ist wieder sehr dürftig: Eine kleine Schüssel Suppe und ein Untertellerchen mit gekochtem Gemüse. Aber gut gewürzt. Heute wird es wohl nix mehr mit dem Sattwerden – aber schadet mir ja auch nicht wirklich ;-). Marta verabschiedet sich schon vorab vom Yoga morgen früh und ebenso vom Wiegen. Keine Ahnung, ob sie im Aschram gesündigt hat … ich bin auch todmüde, aber das Yoga lass ich nicht saußen.