Wieder eine total besch… Nacht gehabt: Beide haben wir uns den Wecker gestellt und beide haben wir Angst gehabt, dass wir verschlafen. Wir sollen ja heute zwischen 7 und 7:30 Uhr für die lange Tour abgeholt werden. Obwohl es Frühstück erst ab 7 Uhr gibt, hat uns das liebe Personal schon alles so vorbereitet, dass wir tatsächlich schon komplett fertig sind, bis wir schließlich abgeholt werden. Ist es Zufall oder Schicksal, auf jeden Fall sind wir statt 4 angemeldeten Personen nur zu zwei (zuzüglich Fahrer und Guide) und so genießen wir eine Privattour, was super angenehm ist :-)). Beim ersten Stopp hole ich mir in der Apotheke betäubende Lutschtabletten (Dolo Dobendan kannte die Dame nicht, aber das was sie mir dann gegeben hat, war – würde ich sagen – mindestens genauso gut :-)) und eine Packung Antibiotika. Hm …. weiß ich, ob es sich bei meinen Halsschmerzen um eine bakterielle Entzündung handelt? Nö, eigentlich nicht … Egal: Ich nehm ja sonst nie welche, da werden sie jetzt einmalig auch nicht schaden. Also rein mit dem Zeug – wenn´s schee macht :-))). Mit den Lutschtabletten betäubt es sowohl Gaumen als auch Rachen und das Schlucken wird erträglicher. Jetzt kann ich mich wieder auf die Fahrt konzentrieren. Meine Befürchtung, dass wir einen rasenden Fahrer haben könnten, bewahrheitet sich Gott sei Dank nicht. Hab meine Sea Bands um die Handgelenke und dem Guide direkt gesagt, dass ich einen schwachen Magen hab. Da er vor mir sitzt, wird er keine Übelkeit meinerseits in Kauf nehmen wollen :-))). Der Fahrer jedenfalls fährt supersachte und wir kommen ganz entspannt im Living Green Elephant Sanctuary an.


Das Camp ist ein ganz einfaches und ursprüngliches Gelände, auf dem 3 Elefantendamen (Maehut (60), Pompuang (22) und Bembem (30)) genau so leben dürfen, wie sie das möchten. Da ein Elefant zwischen 200 und 250 Kilo am Tag frisst, ist klar, worin ihre Hauptbeschäftigung besteht. Maehut und Pompuang sind vom Besitzer des Camps aus Myanmar gekauft worden. Bao unser Führer zeigt uns die Narben, die von den früheren Erziehungsmaßnahmen mit dem Haken herrühren :-((. Hier gibt es weder Fesseln oder Ketten noch Haken. Wir bekommen erst Mal eine exklusive Unterrichtsstunde, in der uns Bao allerhand über die Elefanten erklärt, ihre einzelnen Charaktere beschreibt und uns sagt, wie wir uns verhalten sollten. Dann müssen wir uns waschen und umziehen. Antimückenspray und Parfums etc. muss alles runter, bevor es an die Elefanten geht. Find ich echt gut! Wir füttern mit Zuckerrohr und Melonen. Also Respekt haben wir schon ordentlichen vor den Tieren! Obwohl diese drei Exemplare relativ klein sind, ist das trotzdem halt Masse, die da auf dich zukommt. Und dich ggfs. auch wegschiebt, wenn sie nicht will ;-). Wir gehen irgendwann dann eine Runde spazieren mit den dreien und mit einigen Betreuern aus dem Camp. Ist echt witzig zu beobachten, wie unterschiedlich sich die Tiere verhalten. Bembem ist die Einzelgängerin, während die beiden anderen immer zusammenhängen. Sie sind auch in Myanmar zusammen gewesen, während Bembem hier aus Thailand ist. Am Ende der Runde beschließt Bembem, lieber noch ne Runde in Eigenregie zu drehen, während wir mit den anderen beiden ans Wasser gehen, wo sie sich dann abkühlen. Ich darf mit ins Wasser und die beiden mit abkühlen. Während Maehut noch im Wasser liegt, ist das auch ganz easy, aber als sie dann aufsteht, mach ich mal lieber ein paar Schritte Richtung rettendes Ufer. Ich möchte da nicht in die Nähe ihrer Füße kommen …





Zum Abschluss essen wir noch das beste Pad Thai, das wir bislang in Thailand gegessen haben und machen uns dann irgendwann auf den Weiterweg zum Doi Inthanon, dem höchsten Berg Thailands. Da uns das Konzept und die Jungs hier so gut gefallen haben, lassen wir 1000 Baht in der Tippkasse verschwinden. Gut angelegte 30 Euro, wie wir finden.
Irgendwie macht das Ganze aber doch auch echt müde und ich nick so ein bisschen weg – als wir am Doi Inthanon ankommen und eine kleine Besichtungsrunde machen, bin ich froh, dass ich mein Langarmoberteil anhabe. 14 Grad sind es hier oben – schweinekalt! I







ch frier mir den Hintern ab … passt Bombe zu meinen Halsschmerzen. Trotzdem wieder super interessant, was Bao uns so alles zu erzählen hat! Er ist ein wirklich ganz toller junger Mann, der sehr viel weiß. Später erzählt er mir, dass er auch in einem der Tribes aufgewachsen ist, dann aber in Chiang Mai Computer Science studiert hat – wobei er davon nix mehr kann meint er. Ich muss sagen, er ist der geborene Touristenführer – wäre schade, wenn er das nicht mehr machen würde!
Weiter geht es zu einer Tempelanlage, die anlässlich des 60. Geburtstages von König Rama dem 9. vom Royal Thai Militär gebaut wurde. Zwei Pagodentempel, eine für den König und gegenüber eine für seine Frau – wunderschön! Es gibt viel zu lesen und ich bekomme einen kleinen Einblick in die buddhistische Geschichte, Wir dürfen uns hier über eine halbe Stunde lang aufhalten – der groiße Vorteil einer Privattour ;-)).
Weiter geht es zum Pha Dok Siew Nature Trail, einem rund 2 stündigen Weg durch Dschungel und an Reisfeldern vorbei bis zum Dorf eines der Tribes, die hier oben im Norden noch ihren eigenen Traditionen fröhnen. Der Weg ist nur knapp 3 Kilometer lang und ich wundere mich doch sehr, dass wir dafür 1,5 bis 2 Stunden brauchen sollen, aber es gibt so viel zu sehen und zu staunen, dass auch wir nach knapp 2 Stunden erst bei den Karen ankommen. Wir werden mit dreierlei Teesorten begrüßt, die alle irgendwie aus Kaffee gemacht wurden: Aus der Schale, aus der Blüte und das dritte weiß ich nicht mehr. So ist Kaffee auf jeden Fall verträglich :-))). Dazu gibt es gesammelte Beeren. Wir schauen einer alten (?) Frau beim Weben zu und erfahren, dass hier jedes Mädchen das Weben gelernt haben muss, bevor es ans Heiraten denken kann, denn: Es muss dem Zukünftigen den Hochzeitsanzug weben. Damit soll sichergestellt werden, dass die Mädels sowohl ihren Mann als auch die Kinder dann adäquat versorgen können. Deshalb sind auch Kochen und andere Hausarbeiten sehr wichtig.








Ich frage, ob es was gibt, was denn die Männer vor der Hochzeit als Fähigkeit unter Beweis stellen müssen und die Jüngeren müssen die Ältere um Rat fragen. Die lacht nur und schüttelt den Kopf. Der junge Mann erklärt, dass sie als Männer von klein auf schon lernen, die Wasserbüffel zu trainieren. Diese sind wichtig für die Felderbestellung. Das sei ihre Aufgabe. Die Jugend zieht es aber mehr und mehr vor, in die Stadt zum Studieren zu gehen – und möchten dann auch nicht mehr in den traditionellen Klamotten rumlaufen. Für die Alten ist das okay, weil sie wissen, dass für die Jugend die Schulbildung wichtig ist. Am Ort selbst gibt es eine Schule bis zu 12 Jahren. Wer dann weitermachen möchte – und das machen eigentlich alle – muss in die nächstgelegene Stadt fahren. Ansonsten leben die Karen aber von dem, was sie selbst herstellen und anbauen. Sie haben einen Spruch, der sinnbildlich heißt, dass man die Natur und alle Lebewesen ehren und schützen soll, weil sie einem das Überleben sichert.
Eine einzelne Zapfsäule gibt es immerhin, denn das Fahrzeug der Wahl ist hier natürlich der Roller. Anders wäre es kaum machbar, da die Reisfelder viel weiter unten im Tal liegen. Ich bin froh, dass ich ein tolles Tuch finde, dass uns beiden sofort gefällt. Ob wir das als Tischläufer oder ich als Schal nehme, bleibt mal dahingestellt, aber es ist uns eine Freude, das Volk zu unterstützen, deshalb nehmen wir es auch mit. Die alte Frau hat daran 4 Tage gearbeitet. Für 350 Baht gehört es jetzt uns – fast schon peinlich …
Den Rückweg verbringe ich schlafend – bin total geschlaucht. Im Hotel angekommen fall ich in die Koje und Jochen organisiert uns noch ein Süppchen und Obst, außerdem noch ein paar Chips. Das Essengehen muss heute ausfallen. Ich merke schon, dass ich Fieber bekomme und so kuscheln wir uns in die Betten und probieren erstmalig den Fernseher aus in diesem Urlaub. Es gibt eine YouTube Taste auf der Fernbedienung und wir finden doch tatsächlich einen deutschen alten Film, den wir hierüber dann auch anschauen können – zumindest solange, bis er nach ca. 1 Stunde einfach abbricht :-)). Hab aber eh nicht mehr alles mitbekommen …
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