Guten Morgen an alle! Für heute haben wir Roller ausgeliehen und starten nach einem kleinen Frühstück erst Mal zu den Spots von gestern. Wir übergeben wieder zwei Zertifikate, was total gut ankommt. Ich glaube, dass es hier noch ganz viele Menschen gibt, die von Instagram wenig bis gar keine Ahnung haben – aber die beiden Spots hatten Gott sei Dank welche. Die Bilder sind schnell im Kasten und es kann losgehen: Wir haben beschlossen, dass wir die Westseite gerne auf eigene Faust erkunden möchten. Also zunächst zum Peguyangan Wasserfall – die Anfahrt ist ganz schön anspruchsvoll und ich sterbe tausend Tode bei Jochen hintendrauf. Nicht weil er zu schnell wäre… nein. Ich muss immer an mein Kind hinter uns denken, das alleine die z.T. schon stark grenzwertigen Straßen meistern muss – ab wann ist eine Straße eigentlich eine Straße? Am Wasserfall erfahren wir, dass der Zugang über einen Tempel erfolgt, es also Sarongpflicht gibt. Wie gut, dass ich eines meiner Balitücher (heute eigentlich als Strandtuch gedacht) – und wir zusätzlich noch zwei Decathlon-Badetücher dabei haben. Wir binden uns die Teile einfach genauso kunstvoll, wie wir es bei Yantika gelernt haben um, und dürfen uns dann an einen wirklich äußerst schweißtreibenden Abstieg machen.
Die Attraktion an sich ist gar nicht der Wasserfall, sondern eine Art natürliche Pools, die in den Fels ein gehauen sind. Mini Pools trifft es wohl eher. Die letzten Stufen bis zu den Pools sind extrem rutschig, so dass wirklich jeder Schritt wohl überlegt sein muss. Zwischen uns und dem Abgrund ein nicht sehr vertrauenserweckender Zaun aus dünnen Bambusrohren – also nicht dicht verwoben, sondern ganz weitmaschig zusammengeschustert.

Unten angekommen, haben wir einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer und die Wellen die unter uns an die Klippen schellen. Ein wunderschöner Anblick!

Wir erfrischen uns etwas machen ein paar sehr schöne Bilder, beobachten auf weiter unterliegenden Felsen große Krabben, und machen uns dann wieder an den schweißtreibenden Aufstieg. Wir beschließen, die Stufen zu zählen. Irgendwie muss man sich bei dieser Quälerei ja ablenken.
Und was soll ich sagen, es hilft! Falls uns jemand von denen, die uns entgegenkommen fragt, wie weit es noch ist, sollten wir vielleicht lügen denke ich mir – fällt das nicht unter Notlüge aus Nettigkeit? Keine Ahnung – ich glaube, ich wollte es nicht wissen. Scheint anderen auch so zu gehen, denn es fragt keiner :-). Wir sind so froh, als wir oben wieder ankommen und setzen uns sehr gerne gleich wieder auf die Roller. Es gibt keinen besseren Platz, um die am Körper liegenden schweißgetränkten Klamotten und die überhitzte Haut zu kühlen – selbst wenn es eigentlich nur ein heißer Fön ist.
Ein wirklich sehr lohnenswerter Ausflug, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Aber das soll ja nicht der letzte für heute gewesen sein. Wir haben noch zwei weitere Stationen auf dem Plan. Kelingking ist die nächste. Das ist ein Felsen, der die Form eines Tyrannosaurus hat. Hierzu tummeln sich unzählige Bilder im Netz.
Man kann hier auch bis an den wunderschönen Strand hinunter gehen, aber dieser Abstieg ist ebenfalls sehr abenteuerlich und sehr beschwerlich, so dass wir beschließen, nach unserem Mammutabstieg am Wasserfall auf diesen hier zu verzichten.

Wir treffen aber noch drei sehr nette Mädels aus Deutschland, auf die mich Jenny als potentielle MEISIGHT Interessenten aufmerksam gemacht hat. Ich quatsche die Mädels an. Das ist unsere Arbeitsteilung. Jenny erkennt die potentielle Kundschaft, ich spreche sie an. Und tatsächlich: Die drei sind super interessiert, und ich notiere mir mangels WLAN ihre Instagram Namen, so dass ich sie später direkt von MEISIGHT aus anfunken kann. Wir schwatzen noch ein bisschen, und machen uns dann auf den Weg zu einem Warung, dass ich wieder mal über meinen Freund TripAdvisor gefunden habe. Die Wahl: Wie immer fantastisch. Sehr leckeres Essen und eine nette Atmosphäre. So gestärkt, geht es jetzt zur Crystal Bay. Mir ist schon die ganze Zeit etwas flau im Magen ist, weil mir die Bedienung in dem Warung sagte, dass zwei sehr steile Streckenabschnitte nach unten führen. Mir schwant Böses, und ich schlottere schon vor Angst. Hab echt keine guten Nerven. Hoffentlich schafft Jenny das. Und hoffentlich schaffen wir das. Naja, so eine miserable Beifahrerin ich im Auto bin, bin ich auch als Sozia auf dem Roller. Da muss mein Schatz halt durch. Die zwei steilen Abfahrten kommen, und wir meistern sie perfekt. Die Crystal Bay ist wunderschön. Jetzt erst mal abkühlen! Das Wasser ist herrlich, die Aussicht am Strand auf die waldigen Felsen im Wasser mutet wie ein typisches Thailandbild an. Es ist einfach nur herrlich.
Der Sonnenuntergang hier soll absolut traumhaft sein. Wir schauen auf die Uhr. Noch 1 Stunde bis dahin. Die Frage, die wir uns stellen: Sollen wir es wirklich wagen, im Dunkeln komplett einmal die Insel zu durchqueren und mit den Rollern über die nicht immer so einfachen Straßen zu fahren!? Wir chillen noch ein bisschen am Strand und beschließen dann, nachdem wir etliche tolle Strand-Himmel-Felsen-Bilder gemacht haben, nach Hause zu fahren. Die Fahrt ist eigentlich unspektakulär, bis Jochen feststellt, dass wir hinten einen Platten haben. So ein Mist. Irgendwo im nirgendwo. Wir tauschen die Roller, denn irgendwie müssen wir noch bis zu einer Werkstatt kommen. Keine Ahnung wie eine Werkstatt hier Nusa Penida aussieht. Jenni als leichteste fährt mit dem Plattenroller und wir zwei auf dem jetzt noch funktionierenden vorne weg. Keine 5 Minuten später erblicken wir auf der rechten Seite eine Garage, in der ein paar Jungs an Motorrädern rumschrauben. Ganz offensichtlich handelt es sich hier um eine Werkstatt. Wir halten und der junge Mann inspiziert den Reifen. Der Schlauch ist kaputt und er bietet uns an, innerhalb von 10 Minuten für 100.000 indonesische Rupien (= circa 7,50 € ) entspricht zu wechseln. Wir sind überglücklich. Der junge Mann hält was er verspricht, und kurze Zeit später düsen wir wieder weiter. Also so easy hätte ich mir das hier echt nicht vorgestellt. Wir sind halt Glückskinder. Als ich sehe, dass wir laut Google Maps nur noch rund 25 Minuten nach Hause haben, denke ich mir wir sollten vielleicht mal die Roller tauschen. Wenn ich jetzt hier auf Nusa Penida, wo wirklich wenig Verkehr ist, und ich sehr langsam fahren kann, nicht mit dem Roller fahren, dann mache ich es nirgendwo mehr. Gesagt getan: Jenny und ich tauschen die Plätze. Die ersten paar Minuten sitze ich relativ verkrampft auf dem Roller, aber mit der Zeit wird es besser. Die Dunkelheit bricht herein, und ich bin froh aber auch stolz als wir dann sogar noch mit Umweg in der Dunkelheit zu Hause angekommen. Ich denke das war wichtig, und ich weiß jetzt, dass ich es auf jeden Fall kann. Die Kurven sind nach wie vor nicht meine Stärke, aber ein Roller ist auf jeden Fall mal eine andere Hausnummer als ein fettes Motorrad. Keine Ahnung, ob wir bei uns auch so kleine leichte Roller haben. Vielleicht wird es ein E-Bike auch mal tun (lach). Wir sind alle sehr happy, der Tag war wunderschön und sehr ereignisreich. Amed war auch sehr schön, aber wir hatten fast zu wenig Action. Für morgen haben wir uns einen Guide gegönnt: Toni, der aussieht als würde er direkt aus Jamaica kommen. Muss wohl super lustig sein, Rastalocken bis sonst wohin, sieht sehr entspannt aus. Hat heute Abend einen Gig und lädt uns ein, doch vorbei zu kommen. Wir beschließen aber, mit Jenny in das Next Level Cafe 2 zu gehen, wo wir gestern bereits den Abend zu zweit verbracht haben. Auch Jenny ist total begeistert und wir lassen es ganz gemütlich ausklingen. Zu Hause angekommen setze ich mich im Bett noch an den Laptop, um den Reiseblog weiter zu schreiben. Das Geschriebene ist immer relativ schnell gemacht, aber die ganzen Bilder dazu zu liefern ist echt mühsam. Die Bilder habe ich auf dem Handy, und eigentlich hab ich mir extra ein MacBook gekauft, weil es da ja so einfach sein soll die Bilder hin und her zu schieben, die Realität sieht bei mir aber irgendwie anders aus. Ich muss die Bilder von meinem iPhone in eine WhatsApp Gruppe schicken, die ich dann wiederum vom MacBook aus aufmache, die Bilder in den Downloads Ordner schieben – einzeln wohlgemerkt – und dort jedes Bild wiederum einzeln in die Fotos sichere. Klingt kompliziert? Ist es auch! Und nervt kolossal. Das Problem sitzt wahrscheinlich wieder einmal vor dem Rechner, aber das kann ich hier in Indonesien auch nicht fixen. Ich brauche glaube ich echt mal Apple Support. Irgendwann schlaf ich über dem Rechner rein, und beschließe beim Wiederaufschrecken, ihn wegzulegen, bevor er mir noch flöten geht. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und ich bin einfach nur noch Knüller. Gute Nacht.
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