Heute stehen nur noch Jardin Majorelle und Yves Saint Laurent Museum auf der Agenda. EIGENTLICH wollten wir zeitig los, um so früh wie möglich da zu sein und beste Lichtbedingungen zu haben. Nun ja…. eigentlich….irgendwie hat früh die ganzen Tage nicht geklappt, so auch heute.
Erst Mal gemüüüüüütlich frühstücken auf der Dachterrasse. Das dehnen wir dann solange aus, bis uns trotz Sonnenschirms die Hitze wieder zwei Stockwerke runter in unser Zimmer treibt.

Ich will noch den Blog für den Vortag schreiben und Jenny möchte Bilder machen. Beides ist deutlich zeitaufwändiger, als man vom Ergebnis her vermuten würde.
Bis ein gutes Bild gemacht ist, sind erst Mal x andere entstanden, auf denen Du Dich als Fotograf entweder verdünnisieren musst, oder verrenken oder Du stellst dann auf den Bildern fest, dass ne Klorolle mit im Bild ist und Ähnliches. Nun gut, bin ja (noch) kein Profi, aber lustig ist es allemal. Abdu wundert sich sicher, warum wir die ganze Zeit rumgackern und lachen…





Der schöne Nebeneffekt: Jenny räumt gleich auf. Ihr Chaos käme ja nicht gut auf den Bildern … hehehe…
Gegen Mittag lassen wir uns dann zum Jardin Majorelle fahren, einem schön angelegten Garten, der Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, dann nach dem Tod des Besitzers Jacques Majorelle 1962 in einen Dornröschenschlaf fiel, bis Yves Saint Laurent 1980 den verborgenen Schatz sprichwörtlich wieder aufblühen und ergänzen ließ.





Der Garten ist ebenso überschaubar wie schön. Wir flanieren mit vielen anderen Besuchern und treffen witzigerweise wieder auf Victoria und Ismail, die uns gestern auf der Tour begleitet hatten. Natürlich nach wie vor mit Sprachbarriere, aber man fühlt sich doch verbunden. Ansonsten stellt Jenny fest, dass es einige Instagrammer dort gibt. Ich hab da keine Ahnung. Ob das nun die normale chinesische Touristin oder die Profi Influencerin ist – kein Plan. Jenny hat ein Auge für sowas. Alla gut…











In der garteneigenen Boutique lassen wir uns inspirieren von Dingen, die wir nicht brauchen und ich bin einmal mehr froh, dass wir so gar keinen Platz für irgendwas haben.
Überhaupt kann ich das Reisen mit Minigepäck nur wärmstens empfehlen. Man kann so völlig entspannt durch die Souks laufen und erspart sich so manchen Fehlkauf. Gerade bei den Gewürzen und Tees bin ich vor ein paar Jahren in Istanbul mal total hereingefallen, einfach weil ich nicht mitgedacht hatte. Ist ja klar, dass der Kram, der in offenen Säcken den ganzen Tag dort offen rumsteht und nicht nur Touris sondern vor allem auch eine Menge Abgase durch die Roller abbekommt, nicht mehr schmeckt. So war es dieses Mal gar kein Verzicht.
Wir gehen danach noch was essen in einem Straßencafe und genießen einfach das Treiben um uns herum. Der ständige Hunger meines Kindes befremdet mich doch etwas und wieder einmal stelle ich fest, dass es wirklich ungerecht ist, dass ein solcher Vielfraß so eine Figur halten kann. Ich tippe ja auf Bandwürmer ….


Da wir morgen früh schon um kurz vor 3 Uhr das Riad verlassen müssen, fällt Frühstück aus und wir decken uns noch mit Keksen und Müsliriegel ein, damit wir auch jaaaa nicht verhungern. Den netten Bäcker, bei dem wir vor zwei Tagen superleckere Backwaren eingekauft hatten, finden wir im Gewimmel der vielen Sträßchen im der Medina leider nicht mehr.
Anstatt ein Taxi zurück zu nehmen, entscheiden wir uns für eine Kutschfahrt, die echt entspannend ist.
Wir unternehmen noch eine letzte Tour durch die Souks, bevor wir dann total erschlagen in unser Riad zurückkehren. Ich glaube, die Luft ist jetzt irgendwie raus bei uns. Wir chillen den Rest des Abends bis ich mich dann von Abdu total übers Ohr hauen lasse bei der Abschlussrechnung und mich darüber und über meine eigene Blödheit tierisch ärgere. Schade… sowas wirkt sich am Ende unnötigerweise auf die Bewertung aus.
Fazit des Kurztrips: Ein tolles Land – zumindest das was wir gesehen haben – mit einer sehr quirligen und sehenswerten Hauptstadt. Es braucht nicht viele Tage, um Marrakesch zu besuchen. Zwei Tage Minimum würde ich sagen, mehr als drei Tage wäre für Marrakesch alleine fast schon zu viel. Das nächste Mal nehmen wir definitiv ein Auto und erkunden auch andere Teile des Landes. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, wenn man sich entsprechend verhält und m.E. auch kleidet. Mit bedeckten Schultern und Knien waren wir sowas wie die Exoten unter den Touristen und ich muss immer wieder über die Ignoranz mancher Reisenden staunen, die in einem muslimischen Land kein Problem damit haben, dass schon fast der Tango unter dem Rock zu sehen ist …. Die vier Tage waren so reich gefüllt, dass es sich angefühlt hat wie mindestens eine Woche. Bilder für Instagram hat Jenny nun für Monate.
Die Erinnerungen bleiben uns ein Leben lang.
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