Heute haben wir rekordverdächtig lange bis 8 Uhr geschlafen… wir gewöhnen uns langsam an den südländischen Rhythmus: Spätabends noch raus zum Flanieren und Essengehen und erst wenn es merklich abgekühlt hat ins Bett…
Wir packen unsere Badesachen und fahren mit dem Bus zurück nach Saranda, wo wir vor zwei Tagen ja angekommen sind. Die Idee ist, dass wir erst shoppen gehen und uns danach noch mit Viola, Christian und seiner Oma zum Baden treffen.
Saranda ist doch etwas größer und so was wie ne schöne Altstadt suchen wir leider vergeblich – wir durchstöbern mal die kleinen Lädchen auf unserem planlosen Rundgang und ich werde tatsächlich fündig – erstehe ein hauchdünnes Kleidchen – perfekt für 33 Grad!
Nun also zum Strand runter – aber der ist irgendwie nicht unser Fall. Könnte von der Skyline auch irgendwo in Spanien sein – man merkt in diesem Land, dass so schnell wie möglich so viel wie möglich Gewinn erwirtschaftet werden soll.
Da wir einmal hier sind, geht es aber dennoch ins Wasser.
Der Meeresboden fällt sehr schnell tief ab, insofern keine optimalen Schnorchelgründe…. na egal: Die Abkühlung ist herrlich und während wir uns in der prallen Sonne wieder trocknen lassen, beschließen wir, dass wir doch deutlich früher als geplant wieder nach Ksamil zurückwollen. Dort fühlen wir uns doch wohler.
Witzig dann aber: Auf dem Weg zum Busbahnhof entdecken wir Viola mit Familie vor uns! Was für ein Zufall… lach… also die Pläne mal hurtig über Bord geworfen und mit allen nochmals runter an die Hauptflaniermeile (die wir nicht gesehen hatten) und dort schön direkt am Wasser noch was getrunken. Die arme Oma von Christian: Während er und Patsy sich und Viola und ich uns unterhalten haben, war sie aufgrund fehlender Sprachkenntnisse völlig außen vor. Aber sie hat es mit Fassung getragen…
Nachdem wir noch bis an den Busbahnhof eskortiert werden, heißt es ein weiteres Mal Abschied nehmen – dieses Mal nur temporär, da Viola und Christian den lange geplanten Badeweltbesuch in Sinsheim mit einem Abstecher nach Bad Schönborn verbinden werden. Sehr schön!
Zurück in Ksamil genießen wir die griechischen und albanischen süßen Köstlichkeiten, die wir uns zum Probieren geholt haben – das trieft alles so unglaublich vor Zuckerwasser und Honig, dass es einem nach zwei Bissen schon alles zusammenklebt… aber lecker war fast alles…
Während sich Patsy dann mal zum Abkühlen unter die Klimaanlage verzieht, komme ich mit unseren Nachbarn ins Gespräch – erst mit Foti (urprünglich aus Jugoslawien, heute Mazedonien, aber schon seit 50 Jahren in Lünescheid), dann mit Marek und Martha aus Polen… neben Politik und Religion tauschen wir uns auch zur jeweiligen Zimmerausstattung aus… also wenn man die Accessoires aller drei Zimmer zusammen nimmt, dann wird vielleicht mal sowas wie eine halbwegs brauchbare Ausstattung für EIN Appartment … lach. Foti, der sich mit unserem Gastgeber verständigen kann, erklärt mir (ebenso wie Alexandra gestern in Butrint), dass es hier massive mafiöse Strukturen gibt, die sowas wie Schutzgeld erpressen von den ganzen Vermietern und Gastronomen. Keine Ahnung, wer jetzt alles Mafioso ist und wer nicht… auf dem nächtlichen Weg zum Strand für unser Abendessen spekulieren wir also bei allen, ob sie nun der Mafia angehören oder nicht.
Wir fühlen uns jedenfalls so sicher wie in Abrahams Schoß hier – nicht zuletzt weil auch eine Mafia ein gewisses Eigeninteresse an einem gut funktionierenden Tourismusgeschäft haben würde…
Oberhalb von Tirana gibt es ein Erdbeben, von dem wir aber Gott sei Dank nicht betroffen sind.
Wie immer fallen wir wieder erst gegen Mitternacht ins Bett :-)….
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